Russland

Ministerium: 100.000 russische IT-Spezialisten haben das Land verlassen

Etwa 100.000 IT-Fachleute haben Russland im Jahr 2022 verlassen, sagte der Minister für digitale Wirtschaft, Maksut Schadajew. Nach seinen Angaben seien dies ungefähr ein Zehntel aller Beschäftigten in der IT-Branche.
Ministerium: 100.000 russische IT-Spezialisten haben das Land verlassenQuelle: Gettyimages.ru © Roberto Moiola / Sysaworld

"Betrachtet man die zwei Abwanderungswellen von IT-Spezialisten, so haben bis zu zehn Prozent der Mitarbeiter von IT-Unternehmen das Land verlassen und sind nicht zurückgekehrt. Insgesamt befinden sich etwa 100.000 IT-Fachleute außerhalb unseres Landes", sagte Maksut Schadajew am Dienstag bei einer Regierungssitzung in der Staatsduma. Gleichzeitig würden ihm zufolge 80 Prozent derjenigen, die sich nun im Ausland aufhalten, weiterhin für russische Unternehmen tätig sein.

Der Minister erinnerte daran, dass seine Behörde strenge Beschränkungen bei der Telearbeit für solche Spezialisten kritisch betrachte, Diskussionen darüber seien "verfrüht". "Die wichtigste Maßnahme, die wir jetzt vorschlagen, ist, keine strikten Beschränkungen für die Telearbeit für solche Mitarbeiter einzuführen, weil dies sie natürlich ermutigen würde, sich einen Job in ausländischen Unternehmen zu suchen", sagte Schadajew laut der Nachrichtenagentur Interfax.

Zuvor hatten russische Medien berichtet, dass die Behörden an einem Gesetzentwurf arbeiten, der die Telearbeit für Russen, die das Land verlassen haben, einschränken soll. Betroffen wären vorrangig Bürger, die sich mehr als 183 Tage im Jahr im Ausland aufhalten. Laut Medienangaben könnten die Beschränkungen Angestellte des öffentlichen Sektors, IT-Experten und einige andere Bereiche betreffen. Für Mitarbeiter in Branchen, in denen sensible und sicherheitsrelevante Informationen weitergegeben werden, sollte Telearbeit demnach vollständig verboten werden. 

Falls das Verbot eingeführt wird, könnte dies zu einer Verlangsamung der Entwicklung digitaler Plattformen und Lösungen führen, was sich letztlich negativ auf die Wettbewerbsfähigkeit auswirken könnte, argumentierte das Ministerium für digitale Wirtschaft.

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