Im Jahr 2014 hatte Kiew die Wasserversorgung der Krim über einen Kanal aus dem Gebiet Cherson unterbrochen, der 90 Prozent des Bedarfs der Halbinsel deckte. Acht Jahre lang erhielten die Bewohner und Unternehmen der Krim ihr Wasser ausschließlich aus lokalen Quellen. Im Jahr 2020 wurde die Wasserversorgung auf der Halbinsel aufgrund der Dürre kritisch. In Simferopol, Jalta und Aluschta wurden Trinkwasserverteilungspläne eingeführt, die bis zum Sommer des Jahres 2021 in Kraft blieben, als schwere Regenfälle die Halbinsel heimsuchten.
Während der Militäroperation in der Ukraine befreite die russische Armee den wasserbaulichen Knotenpunkt des Nord-Krim-Kanals in dem Gebiet Cherson – damit war die Wasserversorgung der Krim gesichert.
In einem Interview mit der Nachrichtenagentur TASS sagte nun das Oberhaupt der Republik Krim, Sergei Aksjonow, dass die Reservoirs der Krim fast doppelt so voll seien wie im vergangenen Jahr. Sie seien zu 100 Prozent des geplanten Volumens gefüllt:
"Wir haben jetzt keine Schwierigkeiten mit der Wasserversorgung, alle Reservoirs sind zu 100 Prozent des geplanten Füllstands gefüllt. Wir sind fast doppelt so voll wie im letzten Jahr. Mit diesen Mengen werden die Krimbewohner auch ohne Niederschläge anderthalb Jahre lang mit Wasser versorgt."
In dem Gespräch mit der Nachrichtenagentur TASS erinnerte er an die Dürre im Jahr 2020 und merkte an, dass es natürlich unmöglich ist, Wetterkatastrophen für die nächsten Jahrzehnte vorherzusagen, aber derzeit ist die Wasserversorgung der Krim stabil:
"Die Dürre kann sich tatsächlich wiederholen, aber jetzt haben wir zusätzliche Versorgungsquellen – den Nordkrim-Kanal, Grundwasserreservoirs. Ich bin also sicher, dass wir alle Schwierigkeiten meistern werden. Die Arbeiten zum Wiederaufbau des Meschgornoje-Stausees verlaufen planmäßig, und die Fragen seiner umfassenden Nutzung werden derzeit geklärt. Keiner wird das Projekt aufgeben."
Der Stausee Meschgornoje ist das größte der Wasserreservoirs der Krim. Er wurde während der Sowjetzeit gebaut und hat eine Kapazität von bis zu 30 Millionen Kubikmetern. Aufgrund der Krim-Blockade wurde er seit dem Jahr 2014 nicht mehr genutzt, so dass nun umfangreiche technische Arbeiten erforderlich sind, um ihn wieder in Betrieb zu nehmen.
Zuvor hatte Sergei Aksjonow in einem Interview mit der Zeitung Kommersant erklärt, dass die Beendigung der Landblockade der Krim durch die russischen Truppen die Wirtschaft der Halbinsel aus der Krise geführt und der Region neue Möglichkeiten eröffnet habe: Die Investoren setzen nun auf den Tourismus, das Baugewerbe und den Weinbau, die Seehäfen leben auf und neue Städte werden geplant.
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