Russland: Bildungsministerium fordert Einschränkung der WhatsApp-Nutzung an Schulen

Russische Schulen gehen im Bildungsprozess zu inländischen Messaging-Diensten über. Berichten zufolge hat das russische Bildungsministerium Lehrern empfohlen, WhatsApp und andere ausländische Messenger nicht mehr zu nutzen.

Laut der Zeitung Kommersant erklärten die Schulbehörden des Gebiets Chabarowsk und des Gebiets Kursk, dass das Ministerium die Regionen aufgefordert habe, den Einsatz ausländischer Messenger im Rahmen des Bildungsprozesses in den Schulen zu beschränken. Das Bildungsministerium des Gebiets Nischni Nowgorod erklärte, dass es zusätzlich zu WhatsApp und Viber empfehle, auf Skype und Google Drive zu verzichten.

Im föderalen Bildungsministerium hat man der Nachrichtenagentur Interfax diese Information bestätigt – man betonte aber, dass es um die Arbeit mit dem schulübergreifenden System "Meine Schule" ginge. Für die Arbeit mit dem System sollten inländische Messenger verwendet werden. "Unsere Plattform 'Meine Schule' ist ein föderales Informationssystem, das auf inländischen Komponenten basiert", so der Pressedienst des Bildungsministeriums gegenüber der Zeitung Moskowski Komsomolez, "und natürlich haben wir empfohlen, nur inländische Produkte zu verwenden, was in der gegenwärtigen Situation nur logisch ist".

Dies betreffe nicht die Kommunikation von Eltern oder Schülern, betonte man im Ministerium. Der Vertreter des Ministeriums fügte hinzu:

"Das Bildungssystem regelt oder reguliert nicht den Umfang der Kommunikation und die Kommunikationskanäle, die Eltern nutzen."

Später meldete der Telegram-Kanal des Bildungsministeriums, dass die Behörde empfehle, die Nutzung ausländischer Messenger im Bildungsbereich einzuschränken und sicherzustellen, dass die Informations- und Kommunikationsplattform "Sphereum" mit dem russischen Messenger-Dienst VK Messenger betrieben wird, berichtete die AgenturInterfax.

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