Brände im Gebiet Rjasan: Moskauer Bürger klagen erneut über Rauch

Derzeit gibt es in Russland etwa 100 Waldbrände in 18 Regionen, die angespannteste Lage herrscht aber im Gebiet Rjasan – die Brände dort sind so stark, dass der Rauch bis nach Moskau reicht. Insgesamt sind mehr als 780 Feuerwehrleute und 220 Einsatzfahrzeuge vor Ort.

Nach Angaben der russischen Nachrichtenagentur Interfax beklagen sich Moskauer Bürger erneut über starken Rauch. Vor einer Woche waren die Moskauer aufgrund von Bränden in einem benachbarten Gebiet südöstlich der Stadt mit starkem Smog konfrontiert. Dann prognostizierten die Behörden, dass der Smog wegen hoher Temperaturen und Windstille nur für zwei Tage in der Hauptstadt bleiben würde, aber heute ist der dichte Rauch wieder da.

Die Hauptursache für den Smog in Moskau sind Brände im Gebiet Rjasan. Der amtierende Gouverneur des Gebiets Rjasan, Pawel Malkow, hat am Sonntagabend in seinem Telegram-Kanal die Entscheidung angekündigt, die Bewohner der Dörfer Golowanowo und Olgino zu evakuieren. Er bezeichnete die Brandsituation als "angespannt".

Er fügte heute auf Telegram hinzu:

"Im Laufe des Tages hat sich die vom Feuer bedeckte Fläche nicht wesentlich verändert. Um 06:00 Uhr betrug sie 8.616 Hektar."

Nach Angaben des Ministeriums für Notsituationen Russlands waren 783 Personen und 218 Fahrzeuge, darunter 18 Flugzeuge und Hubschrauber, an der Löschung von Waldbränden im Gebiet Rjasan beteiligt. Während der Löscharbeiten wurden etwa 13.000 Tonnen Wasser abgeworfen. Fast sechstausend Menschen wurden heute zusätzlich aus Moskau dorthin geschickt, wie die Notdienste mitteilten.

Der Pressedienst des Ministeriums berichtet, dass in Russland derzeit mehr als 100 natürliche Brände in 18 Regionen aktiv seien. Am schwierigsten sei noch immer die Situation im Gebiet Rjasan. Auch im Zentrum des europäischen Russlands, im Gebiet Nischni Nowgorod und in der Republik Mari El, herrsche durch Waldbrände eine angespannte Lage.

Wegen eines Flächenbrandes im Gebiet Rjasan wurde ein Strafverfahren eingeleitet. Vorläufige Ursache des Vorfalls ist ein fahrlässiger Umgang mit dem Feuer. Der erste Waldbrand in Rjasan wurde am 7. August entfacht, ein weiterer einen Tag später; die Brände breiteten sich in der Folge aus.

Nach der Wettervorhersage des Hydrometeorologischen Zentrums Russlands werden in Moskau bis Mitte der Woche keine Niederschläge erwartet. Das Wetter in Moskau wird heiß mit Temperaturen bis zu 33 Grad.

Nach Angaben des russischen Föderalen Dienstes für Hydrometeorologie und Umweltüberwachung wird sich der Rauch in der Zeit vom 23. bis 25. August im Gebiet Rjasan konzentrieren. Von dort aus wird sich der Smog nach Westen ausbreiten und am 24. und 25. August in Moskau am stärksten zu spüren sein.

Nachtrag: Auch aus anderen Gebieten wurden im Laufe des Tages Feuerwehrleute entsandt. Jetzt sind dort 9.000 Menschen im Einsatz.

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