Russland

Sankt Petersburg: Neueste Technik und "Großvater der russischen Flotte" zum Tag der Marine

Rund dreitausend Soldaten, dutzende Kriegsschiffe und Flugzeuge – die Hauptparade zum Tag der Marine in Russland findet in Sankt Petersburg statt. Genau dort, wo schon Peter der Große seine Schiffsparade abhielt, um den ersten bedeutenden Sieg der russischen Flotte zu feiern.
Sankt Petersburg: Neueste Technik und "Großvater der russischen Flotte" zum Tag der MarineQuelle: Legion-media.ru © Irina Motina/Xinhua

Einige Teilnehmer nahmen einen weiten Weg nach Sankt Petersburg auf sich: Die Kriegsschiffe der Kaspischen Flotte waren seit fast drei Wochen unterwegs, um an der Hauptparade zum Tag der russischen Marine am 31. Juli teilzunehmen.

Der Tag der russischen Marine wird seit dem Jahr 2017 wieder alljährlich gefeiert und in ganz Russland würdig begangen. An diesem Tag finden an verschiedensten Orten im ganzen Land große Schiffsparaden statt: In Wladiwostok wie in Seweromorsk, in Kaspijsk wie in Noworossijsk. Die Hauptschau findet jedoch in Sankt Petersburg statt, wo im Jahr 1714 die erste Flottenparade von Zar Peter dem Großen abgehalten wurde. Im benachbarten Kronstadt wird die Militärparade nicht nur aus Schiffen, sondern auch aus U-Booten bestehen, darunter auch das Mehrzweck-Atom-U-Boot "Wepr" der russischen Nordflotte, das für diesen Anlass aus der Barentssee eingetroffen ist.

Das russische Verteidigungsministerium erklärte dazu:

"Bei der Parade werden Land-, See- und Luftfahrzeuge beteiligt sein, was eine ganzheitliche Präsentation des modernen Bildes der Marine ermöglichen wird. Mehr als 3.500 Soldaten, über 40 Überwasserschiffe, U-Boote sowie 42 Flugzeuge werden an dieser Parade teilnehmen."

Für diese Parade werden auch Militärflugzeuge der Ostsee-, Nord-, Schwarzmeer- und Pazifikflotte eingesetzt: Mehr als 40 Kampfflugzeuge und Hubschrauber werden am 31. Juli über Sankt Petersburg fliegen. Wie das Verteidigungsministerium bereits mitteilte, handelt es sich dabei unter anderem um "Flugzeuge Suchoi Su-24M, Suchoi Su-25BM, Mikojan-Gurewitsch MiG-29K, Suchoi Su-27, Hubschrauber der Typen Mil Mi-8, Kamow Ka-27M, Kamow Ka-29 und Kamow Ka-31R sowie weitere Flugzeuge der Luftstreitkräfte und der Marine".

Nach Angaben von Fontanka.ru soll auch das Patrouillenboot "Jewgeni Kolesnikow" mit einer weiblichen Besatzung an der Hauptparade der Marine teilnehmen. Auch Segelschiffe schließen sich der Schau an. Die berühmte Brigg "Rossija" fährt ebenfalls mit – ihre scharlachroten Segel begleiteten in den letzten Jahren das legendäre Fest der Petersburger Absolventen "Scharlachrote Segel". Die Segel der Brigg werden allerdings zum Tag der Marine gewechselt, berichtet Delowoi Peterburg. Welche Farbe sie haben werden, sei noch ein Geheimnis.

In dem historischen Teil der Parade wird der "Großvater der russischen Flotte", ein damals wiederentdecktes ramponiertes englisches Boot, das für den späteren Zaren Peter den Großen überholt wurde, die Newa passieren. Die Fahrt des jungen Zarewitsch auf diesem Boot im Moskauer Teich bei Ismailowo war einst der Startschuss für die russische Flotte. Botik (das Bötchen) wurde dieser "Großvater der russischen Flotte" einst vom russischen Zaren selbst liebevoll genannt – nachdem dieser bereits eine russische Seekriegsflotte aufgebaut hatte.

Das Zarenboot wird auf das Deck eines Schiffes geladen und feierlich durch Sankt Petersburg gefahren. Die Idee, den Gründer der russischen Flotte in die Flottenparaden einzubeziehen, wurde vom Zaren Nikolaus I. aufgegriffen. Der Nachrichtenagentur Regnum zufolge fand am 3. Juli des Jahres 1836 in Kronstadt eine große Schau der Baltischen Flotte mit dem Kahn statt. Nikolaus I. ließ ihn damals auf dem Schiff "Herkules" aufbauen.

Peter der Große brachte die Idee der Flottenparaden aus dem Ausland mit: 1698 sah er in England paradierende Schiffe. Ein Jahr später organisierte er seine eigene Parade auf dem Asowschen Meer. An der Feier zur Gründung der Asow-Flotte nahm auch der türkische Sultan teil – Peter wollte damit die diplomatischen Beziehungen zur Türkei fördern.

Die erste richtige Flottenparade fand im Jahr 1714 in Sankt Petersburg statt, um den Sieg Russlands über Schweden in der Schlacht bei Gangut zu feiern. Die siegreichen russischen Schiffe – sie hatten einen technisch überlegenen Gegner besiegt – und die als Trophäen erbeuteten schwedischen Wasserfahrzeuge zogen unter dem Triumphbogen an der Newa entlang.

Zu Zeiten der Sowjetunion wurden am 24. Juli Feierlichkeiten zu Ehren der Marine begangen. Nun hat der Tag der russischen Marine traditionell kein festes Datum – er wird am letzten Sonntag im Juli begangen. Für die Parade dieses Jahres wurde ab dem 19. Juli ein Nachttraining in Sankt Petersburg abgehalten, und am 28. Juli fand eine Generalprobe statt.

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