Russland

Peskow: Projekt der Werchowna Rada zur Anerkennung von Itschkerien ergibt keinen Sinn

Der Pressesprecher des russischen Präsidenten Dmitri Peskow wies auf die Absurdität eines von zwei ukrainischen Abgeordneten der Werchowna Rada vorgelegten Gesetzentwurfs zur Anerkennung von Itschkerien hin. Er erinnerte daran, es gebe keine solche Republik in Russland.
Peskow: Projekt der Werchowna Rada zur Anerkennung von Itschkerien ergibt keinen SinnQuelle: Sputnik © Sergei Gunejew

Die Vorlage eines Gesetzentwurfs zur Anerkennung der Unabhängigkeit der sogenannten Tschetschenischen Republik Itschkerien durch ukrainische Abgeordnete zeige die "Qualität" der legislativen Arbeit im ukrainischen Parlament. Dies sagte der Pressesprecher des russischen Präsidenten Dmitri Peskow, und er erklärte:

"Es gibt kein solches Subjekt. Das spricht für die Qualität der gesetzgeberischen Arbeit in der Werchowna Rada."

Es handelt sich um den Gesetzentwurf Nr. 7551, der am 11. Juli von den Abgeordneten Alexei Gontscharenko und Mussa Magomedow in die Werchowna Rada der Ukraine eingebracht wurde. Der Text des Dokuments wurde bislang noch nicht veröffentlicht. Gontscharenko postete auf Facebook, dass "die itschkerischen Krieger der Ukraine bereits helfen, für unsere Unabhängigkeit zu kämpfen" und rief die Mitglieder der Rada auf, den Gesetzentwurf zu unterstützen.

Der tschetschenische Staatschef Ramsan Kadyrow kommentierte den Gesetzentwurf mit den Worten, die Abgeordneten der ukrainischen Werchowna Rada hätten den Bezug zur Realität verloren. Er sagte:

"Itschkerien ist schon lange vorbei. Und es wurde von denselben ehemaligen Itschkerianern aufgelöst, die 2007 die Abschaffung Itschkeriens und die Gründung des sogenannten Kaukasus-Emirats ankündigten."

Kadyrow fügte hinzu, die Abgeordneten der Werchowna Rada kämen 30 Jahre zu spät, um Itschkerien anzuerkennen, und "man kann nicht etwas anerkennen, das nicht existiert".

Itschkerien war ein selbsternannter Staat, der 1991 nach dem Zerfall der Sowjetunion auf dem Gebiet der ehemaligen Autonomen Republik Tschetschenien-Inguschetien gegründet wurde. Dies geschah unter Verletzung der russischen Verfassung und führte zu einem langwierigen militärischen Konflikt. Ende 1994 unterzeichnete der damalige russische Präsident Boris Jelzin ein Dekret zur Wiederherstellung der verfassungsmäßigen Ordnung, woraufhin russische Truppen in die Republik einmarschierten.

Im Jahr 2000, nach der Hauptphase des zweiten Tschetschenien-Feldzugs, hörte Itschkerien auf zu existieren. Im Jahr 2003 wurde in Tschetschenien eine neue Verfassung verabschiedet, in der festgelegt wurde, dass die Republik ein Föderationssubjekt Russlands ist. Im selben Jahr wurde Achmat Kadyrow zum Oberhaupt Tschetscheniens gewählt. Er starb bei einem Terroranschlag im Jahr 2004. Sein Sohn Ramsan Kadyrow ist seit 2007 das Oberhaupt von Tschetschenien.

Mehr zum Thema - Divide et impera: US-Regierung will Russland aufspalten und "dekolonisieren"

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.

Am 24. Februar kündigte der russische Präsident Wladimir Putin an, gemeinsam mit den Streitkräften der Donbass-Republiken eine militärische Spezialoperation in der Ukraine zu starten, um die dortige Bevölkerung zu schützen. Die Ziele seien, die Ukraine zu entmilitarisieren und zu entnazifizieren. Die Ukraine spricht von einem Angriffskrieg. Noch am selben Tag rief der ukrainische Präsident Wladimir Selenskij im ganzen Land den Kriegszustand aus.
Der Westen verurteilte den Angriff, reagierte mit neuen Waffenlieferungen, versprach Hilfe beim Wiederaufbau und verhängte Sanktionen gegen Russland.
Auf beiden Seiten des Konfliktes sind zahlreiche Soldaten und Zivilisten getötet worden. Moskau und Kiew haben sich gegenseitig verschiedener Kriegsverbrechen beschuldigt. Tausende Ukrainer sind mittlerweile aus ihrer Heimat geflohen.