Russland

IKEA verkauft alle Fabriken in Russland

Das schwedische Möbelunternehmen IKEA verkauft alle Fabriken in Russland und reduziert dort seine Aktivitäten. Grund sei die sich verschlechternde Lage mit den Geschäftsprozessen und Lieferketten weltweit, erklärte der Hersteller. Der Einzelhandel bleibe weiterhin "pausiert".
IKEA verkauft alle Fabriken in RusslandQuelle: Gettyimages.ru © Anadolu Agency

Das Unternehmen wird seine vier Fabriken in den Gebieten Leningrad, Kirow und Nowgorod verkaufen und das Personal in seinen Produktionsstätten reduzieren. Berichten zufolge würden bereits neue Eigentümer für die Fabriken gesucht. Den Arbeitnehmern sei versprochen worden, ihnen bei der Stellensuche zu helfen. Die Gehälter würden bis Ende des Sommers ausgezahlt, die Versicherung bis Jahresende beibehalten.

IKEA habe diese Entscheidung aufgrund der sich verschlechternden Lage mit "Geschäftsprozessen und Lieferketten weltweit" getroffen, berichtete die Agentur Interfax mit Verweis auf ein Schreiben des schwedischen Unternehmens. Die Firmenvertreter betonten, dass sie aufgrund der komplizierten Lage keine Möglichkeiten sehen, den Verkauf in absehbarer Zeit wiederaufzunehmen. "Das ist eine schwierige Entscheidung, aber wir glauben, dass sie notwendig ist", erklärte das Unternehmen.

Das Unternehmen kündigte an, seine letzten Haushaltswaren, die sich derzeit in den Lagern befinden, an Mitarbeiter und Kunden online zu verkaufen.

IKEA hatte in Russland seit dem Jahr 2000 vierzehn Filialen betrieben. Anfang März hatte der Möbelhersteller sein Russland-Geschäft ausgesetzt und seine Produktion in den vier Fabriken vorübergehend gestoppt. Es hieß aus dem Unternehmen, dass die Geschäfte der Kette zumindest bis Ende August geschlossen bleiben.

Der Bürgermeister der kleinen Stadt Tichwin, Alexander Lasarewitsch, östlich von Sankt Petersburg, wo sich eine der Fabriken befand, sagte am Mittwoch zur Online-Zeitung Gaseta.Ru, dass mehr als 1.000 Einheimische in dem Unternehmen gearbeitet hatten und ihre Entlassung ein großes Problem für die Stadt darstelle. "Leider können wir nichts tun, um zu helfen", bedauerte Lasarewitsch. Einige würden einen neuen Job finden, andere würden zum Arbeitsamt gehen. "In der IKEA-Fabrik haben hoch qualifizierte Spezialisten gearbeitet. Für eine kleine Provinzstadt ist das ein großes Problem", sagte der Lokalpolitiker. Es gebe in Tichwin zwar andere Unternehmen, doch auch diese hätten derzeit einige Schwierigkeiten.

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