Putin: Russland verhindert nicht den Export von Getreide aus der Ukraine
Russland die Schuld an der weltweiten Nahrungsmittelkrise zu geben, sei reine Spekulation, da die ungünstige Lage auf dem globalen Nahrungsmittelmarkt schon vor der Sonderoperation in der Ukraine begonnen habe. Dies hat der russische Präsident Wladimir Putin erklärt.
Russland sei bereit, den ungehinderten Export ukrainischen Getreides "ohne Probleme" über die von Russland kontrollierten Häfen zu gewährleisten. Ihm zufolge sei die russische Seite aktuell dabei, die Entminung der Häfen von Berdjansk und Mariupol am Asowschen Meer abzuschließen. Putin versicherte:
"Wir sind bereit, einen reibungslosen Export, auch von ukrainischem Getreide, über diese Häfen zu gewährleisten."
Der russische Staatschef wies darauf hin, dass der einfachste und billigste Weg, ukrainisches Getreide zu exportieren, über Weißrussland führe. Doch dazu müsse der Westen die Sanktionen gegen Minsk aufheben. Putin erklärte, dass das Getreide von Weißrussland aus direkt zu den baltischen Häfen an der Ostsee und von dort aus in die ganze Welt gelangen würde.
Der russische Präsident betonte, dass die ungünstige Situation auf dem Weltmarkt für Lebensmittel schon viel früher ihren Anfang genommen habe, noch vor dem Beginn der militärischen Sonderoperation Russlands in der Ukraine. Ihm zufolge habe die Nahrungsmittelkrise bereits im Februar 2020 Gestalt angenommen, als man sich mit den Folgen der COVID-19-Pandemie befasste und die Weltwirtschaft wieder aufbauen musste. So zum Beispiel habe Washington damit begonnen, große Geldsummen zur Unterstützung der eigenen Bevölkerung und einzelner Unternehmen und Industrien bereitzustellen.
Putin wies darauf hin, dass die Geldmenge in den USA von Februar 2020 bis Ende 2021 um 5,9 Billionen US-Dollar gestiegen sei, und bezeichnete dies als "ein noch nie dagewesenes Werk der Druckerpresse." Infolgedessen hätten die Lebensmittelpreise zu steigen begonnen. US-Finanzministerin Janet Yellen habe selbst zugegeben, dass die Vereinigten Staaten einen Fehler gemacht hätten, fügte Putin hinzu. Der russische Staatschef merkte an:
"Es handelt sich also um einen Fehler der Finanz- und Wirtschaftsbehörden der Vereinigten Staaten, der nichts mit den Aktionen Russlands in der Ukraine zu tun hat, überhaupt nichts."
Als zweiten Grund nannte der russische Präsident die "kurzsichtige Politik" der Europäischen Union, insbesondere im Energiesektor. Infolgedessen stellten die Banken die Kreditvergabe ein, die Versicherungsgesellschaften stellten die Versicherung von Geschäften ein, und der Bau von Spezialfahrzeugen wurde zurückgefahren. All dies habe zu unzureichenden Investitionen im globalen Energiesektor geführt, sodass die Preise gestiegen seien, erklärte Putin.
Ende Mai hatte die Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen, Moskau vorgeworfen, Lebensmittel als Waffe einzusetzen. Sie behauptete, Russland nutze Hunger und Getreide, um Einfluss zu gewinnen.
Seit Beginn der Militäroperation in der Ukraine wird eine weltweite Nahrungsmittelknappheit befürchtet, da Russland und die Ukraine zu den größten Getreidelieferanten der Welt gehören (16 Prozent bzw. 10 Prozent der weltweiten Weizenexporte in der Saison 2021/22).
Die Weizenpreise sind seit dem Ausbruch der Feindseligkeiten in der Ukraine auf ein Rekordhoch gestiegen.
Auch US-Außenminister Antony Blinken warf Russland vor, die Nahrungsmittelkrise in der Ukraine zu verschärfen. Etwa 20 Millionen Tonnen Getreide blieben im Land ungenutzt, betonte er.
Am 20. April hatte das russische Verteidigungsministerium den Verkehr ausländischer Kriegsschiffe und anderer staatlicher Schiffe in drei Gebieten des Schwarzen Meeres für sechs Monate ausgesetzt.
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Auf beiden Seiten des Konfliktes sind zahlreiche Soldaten und Zivilisten getötet worden. Moskau und Kiew haben sich gegenseitig verschiedener Kriegsverbrechen beschuldigt. Tausende Ukrainer sind mittlerweile aus ihrer Heimat geflohen.