Russland

Medienbericht: USA wollen Zinszahlungen auf russische Staatsanleihen blockieren

Das US-Finanzministerium will angeblich die Zinszahlungen auf russische Staatsanleihen ab Ende Mai blockieren. Analysten sprechen von einem künstlich herbeigeführten Zahlungsausfall, was jedoch kaum eine bedeutende Entwicklung darstelle.
Medienbericht: USA wollen Zinszahlungen auf russische Staatsanleihen blockieren© Getty Images / Aslan Alphan

Wie die Nachrichtenagentur Bloomberg am Dienstag unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen berichtete, könnten die USA Zinszahlungen auf russische Staatsanleihen ab Ende Mai blockieren.

Um den finanziellen Druck auf Moskau zu erhöhen, wolle das Büro für die Kontrolle ausländischer Vermögenswerte des US-Finanzministeriums eine vorübergehende Ausnahmeregelung für russische Schuldenzahlungen nicht wieder erneuern, sobald diese am 25. Mai ausläuft. Die Befreiung wurde gewährt, nachdem Washington als Reaktion auf die in den USA stark kritisierte Militäroperation in der Ukraine Sanktionen gegen Russland verhängt hatte. Die Sonderregelung ermöglicht es Moskau, Cuponzahlungen zu leisten, obwohl fast alle anderen Finanztransaktionen verboten sind. Eine Aufhebung dieser Ausnahmeregelung würde die russischen Zahlungen an US-Investoren effektiv blockieren.

Analysten zufolge könnte Moskaus Unfähigkeit, seinen Schuldverpflichtungen nachzukommen, als Zahlungsausfall betrachtet werden, wenn auch als ein "künstlicher", da das Land zwar finanziell in der Lage ist zu zahlen, aber durch die Sanktionen daran gehindert würde.

Bisher hat Russland alle fälligen Zahlungen an seine Gläubiger geleistet. Offizielle Stellen haben wiederholt erklärt, dass das Land hierzu auch künftig in der Lage sei. Allerdings ist derzeit unklar, wie die Zahlungen fortgesetzt werden können, falls die Ausnahmeregelung in den USA ausläuft.

Nach Angaben von Bloomberg sind einige Vertreter des US-Finanzministeriums der Ansicht, dass Russland gestattet werden sollte, seine Schulden zu begleichen, da dies die Devisenreserven des Landes aufzehren würde und es somit gezwungen wäre, die Mittel umzuleiten, die es andernfalls für die laufende Militäroperation in der Ukraine ausgeben könnte.

Experten sind jedoch der Meinung, dass Russlands Schuldenzahlungen im Vergleich zu seinen Gewinnen aus dem Export von Öl, Gas und anderen Rohstoffen ein Tropfen auf den heißen Stein sind. Nach Angaben der Analysten von Statista beliefen sich Russlands Staatsschulden im Dezember 2021 auf 65 Milliarden US-Dollar, während der Wert der Exporte fast 276 Milliarden US-Dollar betrug.

Die nächste Schuldentilgung Russlands steht am 27. Mai an für ausländische Anleihen, die in den Jahren 2026 und 2036 fällig werden. Insgesamt muss das Land bis Ende Juni Anleihen in Fremdwährung im Wert von mehr als 490 Millionen US-Dollar zurückzahlen.

Carlos de Sousa, Investor bei Vontobel Asset Management in Zürich, stellte gegenüber Bloomberg fest, dass Russland sehr wahrscheinlich seinen Verpflichtungen nicht nachkommen werde, was jedoch kaum eine bedeutende Entwicklung darstellen würde. Er erklärte:

"Unser Basisszenario ist nach wie vor, dass es zu einem Zahlungsausfall kommen wird."

"Ich wüsste nicht, warum die USA die Ausnahmeregelung verlängern sollten. Die russische Staatsverschuldung ist sehr niedrig, das Land verfügt noch immer über Ressourcen und einen gewissen Geldzufluss. Daher ist es für sie nicht allzu schwer, die Schulden weiterhin zu bedienen. Die russische Regierung will nur ihren guten Ruf wahren."

Russland hat die USA kürzlich beschuldigt, durch die Blockierung von Zahlungen einen künstlichen Zahlungsausfall herbeiführen zu wollen, da das Land bereit sei, seine Schulden zu begleichen und über die entsprechenden Mittel verfüge. Der Kreml bezeichnete die Situation als einen Zahlungsausfall des westlichen Finanzsystems, da dieses seinen finanziellen Verpflichtungen gegenüber Russland nicht nachgekommen sei.

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