Russland ist bereit, Schiffe anzugreifen, die die Seegrenze des Landes verletzen und illegal in seine Hoheitsgewässer eindringen, sagte ein hoher russischer Militärbeamter am Montag.
Nur zwei Tage, nachdem ein russisches Schiff Berichten zufolge ein US-amerikanisches U-Boot im Pazifik verfolgt hatte, erklärte Stanislaw Gadschimagomedow vor dem Föderationsrat, dass die Streitkräfte des Landes den Befehl erhalten könnten, Vergeltung zu üben, falls die Integrität des Territoriums der Nation in Zukunft verletzt werden sollte.
Gadschimagomedow ist der stellvertretende Leiter der Hauptabteilung Operationen des Generalstabs. Der Beamte wies jedoch darauf hin, dass jede Entscheidung zum Schießen auf höchster Ebene getroffen würde, berichtete die russische Publikation Vedomosti am Montag.
Die Erklärung erfolgte als Reaktion auf einen Vorfall vom 12. Februar, als das Verteidigungsministerium bekannt gab, dass ein US-amerikanisches Atom-U-Boot von der russischen Pazifikflotte in den Hoheitsgewässern vor den Kurilen-Inseln im Fernen Osten des Landes entdeckt worden war.
Nach Angaben Moskaus wurde das atomgetriebene Angriffs-U-Boot, nachdem es Warnungen und Befehle zum Auftauchen ignoriert hatte, von der Fregatte 'Marschall Schaposchnikow' verjagt, was das russische Militär als "angemessenes Mittel" zur Entfernung eines ausländischen Schiffes bezeichnete. Gadschimagomedow rechtfertigte das Vorgehen der Pazifikflotte und informierte den Föderationsrat:
"Wenn wir es rein flottenmäßig betrachten, sind die Amerikaner uns von der Anzahl der Schiffe her überlegen, und ihre Reaktionsfähigkeit ist viel größer als unsere."
Westliche Staaten wurden im vergangenen Sommer vor dem wiederholten Auftauchen ihrer Schiffe in russischen Gewässern gewarnt, nachdem der britische Zerstörer HMS Defender die Seegrenze des Landes in der Nähe der Krim verletzt hatte.
Nach diesem Vorfall betonte der stellvertretende russische Außenminister Sergei Rjabkow, dass weitere Übergriffe das Risiko eines Konflikts erhöhen würden. Er machte unmissverständlich klar, dass Moskau weitere Verletzungen nicht dulden werde und erklärte, dass man gegen die Täter "sehr direkt und objektiv" vorgehen werde. Der stellvertretende Minister warnte damals:
"Man muss ihnen erklären, warum sie beim nächsten Mal besser von ihren Provokationen ablassen und nicht hierher kommen sollten, denn sie werden einen Schlag auf die Nase bekommen."
Der russische Präsident Wladimir Putin bezeichnete den Vorfall als eklatante, aggressive Provokation, die mit Beteiligung der Vereinigten Staaten durchgeführt wurde, während Großbritannien darauf bestand, dass sein Schiff die kürzeste und direkteste Route von Odessa in der Ukraine nach Georgien nahm, eine Route, die nur wenige Meilen an der Küste der Halbinsel Krim vorbeiführt.
Im Jahr 2014 wurde die Krim nach einem Referendum wieder an Russland angegliedert. Die große Mehrheit der Welt hält die Abstimmung für unrechtmäßig und betrachtet die Halbinsel als illegal von Moskau besetzt. London sagte, das Boot habe die ukrainischen Gewässer friedlich durchquert.
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