Smog durch Vogelgrippe: Stadt verbrennt Hühner und versinkt im Rauch

Ein Ausbruch der Vogelgrippe in einer russischen Stadt wirkt sich indirekt auf das Befinden all ihrer Einwohner aus. Seit mehreren Tagen versinkt Tjumen in Westsibirien im Smog, weil eine Hühnerfabrik die gekeulten Kadaver ohne Spezialausrüstung zu Tausenden verbrennt.

Einwohner der Stadt Tjumen in Westsibirien beschweren sich seit mehr als einer Woche über die schlechte Luftqualität. Die Regionalhauptstadt, deren Bevölkerung sich auf ungefähr 580.000 Menschen beläuft, versinkt im Smog, seitdem man am 13. Oktober in einer Hühnerfabrik einen Ausbruch der Vogelgrippe entdeckt hat. In den sozialen Netzwerken gibt es inzwischen Videos, die das Ausmaß des Problems veranschaulichen. Augenzeugen berichten von einem starken Geruch nach geröstetem Fleisch und verbrannten Federn.

Nach Angaben der Behörden sollen bis Anfang November 4,3 Millionen infizierte Vögel gekeult und verbrannt werden. Bislang hat man etwa drei Millionen Kadaver entsorgt. Den Einwohnern wird empfohlen, möglichst zu Hause zu bleiben sowie Fenster geschlossen zu halten. Die Verbraucherschutzbehörde Rospotrebnadsor meldet erhöhte Schwefeldioxid-Werte und hat bereits den Gouverneur des Gebiets Tjumen aufgefordert, Sonderöfen zur Verbrennung von Hühnern zu erwerben.

Nach der Verbrennung sämtlichen Vogelbestands wird in der Fabrik eine gründliche Desinfektion beginnen. Der Betrieb darf erst im Februar 2022 wiederaufgenommen werden. Die Landwirtschaftsaufsichtsbehörde Rosselchosnadsor führt den jüngsten Ausbruch der Geflügelpest in der Anlage auf regelmäßige sanitäre Verstöße zurück.

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