Rund 200 Insassen eines russischen Gefängnisses meutern gegen Wachpersonal

Am Freitag hat sich in einem russischen Gefängnis eine Meuterei ereignet. Um den Aufstand zu unterdrücken, wurden zusätzliche Sicherheitskräfte ins Straflager Nummer 1 in Wladikawkas abkommandiert. Die Behörden vermeldeten zunächst weder Todesopfer noch Verwundete.

In der russischen Teilrepublik Nordossetien-Alanien ist es am Freitagnachmittag zu einer Gefängnismeuterei gekommen. Die Unruhen brachen gegen 15:30 Uhr im Straflager Nummer 1 der Regionalhauptstadt Wladikawkas aus. Einige Medien berichteten zunächst von 600 aufständischen Insassen. Die Behörden widerlegten aber diese Informationen. Demnach gebe es im Gefängnis insgesamt 500 Häftlinge, in den Aufstand seien nur 200 von ihnen verwickelt gewesen. Die Randalierer versuchten, Gitter zu zerstören und machten Überwachungskameras kaputt. Es kam zu einem Brand, der schnell gelöscht werden konnte.

Wie die russische Strafvollzugsbehörde FSIN bekannt gab, hätten sich zwei Insassen des Strafisolators bei einer routinemäßigen Kontrolle geweigert, Aufforderungen des Wachpersonals zu befolgen. Sie hätten danach versucht, die Ordnung im Gefängnis zu destabilisieren, und stachelten andere Häftlinge zu massenhaften Unruhen auf. Laut Medienberichten wurde der Aufstand bis 22 Uhr Ortszeit unterdrückt. Die Behörden vermeldeten weder Todesopfer noch Verwundete. Die Situation sei nun unter Kontrolle. Am Samstag leitete das Ermittlungskomitee der Teilrepublik Nordossetien-Alanien eine Untersuchung ein.

In sozialen Netzwerken tauchten Videos auf, die ein großes Aufgebot an Sicherheitskräften und mehrere Rettungswagen vor dem Gefängnis zeigen. Angehörige warteten vor dem abgesperrten Gelände. Zu sehen waren außerdem weinende Frauen.

Die Meuterei in Wladikawkas ereignete sich vor dem Hintergrund einer laufenden Ermittlung wegen Folter in einem Gefängniskrankenhaus in der Stadt Saratow. Auf mehreren an die Öffentlichkeit geleakten Aufnahmen waren Vergewaltigungen männlicher Inhaftierter zu sehen.

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