Mit Besorgnis beobachten die Behörden in Russland in den vergangenen Tagen einen Anstieg bei den Corona-Fällen. In den vergangenen 24 Stunden wurden landesweit mehr als 25.700 Tausend testpositive Fälle gemeldet.
Gleichzeitig bleibt die Impfrate im Vergleich zu den meisten europäischen Ländern relativ niedrig. Jüngsten Angaben zufolge sind in Russland nur 29,5 Prozent der Bevölkerung gegen COVID-19 vollgeimpft. Der Moskauer Bürgermeister Sergei Sobjanin zeigte sich darüber besorgt, dass bei älteren Menschen in der russischen Hauptstadt die Impfrate am niedrigsten ist, trotz aller Bemühungen der Stadtregierung, Risikogruppen zu informieren und zu einer Impfung zu motivieren.
Nach Angaben von Anna Popowa, der Chefin der russischen Verbraucherschutzbehörde, steigt die Zahl der testpositiven Fälle bei älteren Menschen in Russland aktuell am schnellsten. Die pandemische Lage in Russland sei weiter angespannt und die Regierung müsse auf den Anstieg der Corona-Fälle mit entsprechenden Maßnahmen reagieren, hieß es.
Am Montag stellte Popowa ein landesweites Verbot von Massenveranstaltungen in Aussicht. Bürgermeister Sobjanin versicherte ebenfalls, die Moskauer Regierung beobachte die Situation und werde im Fall einer weiteren Verschlechterung der Lage notwendige Maßnahmen treffen. Der Anstieg bei den Neuinfektionen in Moskau habe in der vergangenen Woche 30 Prozent betragen.
In der Region Kaliningrad darf man ab dem 8. Oktober Cafés und Restaurants nur nach Vorlage eines QR-Codes besuchen, der entweder eine COVID-19-Impfung oder einen negativen PCR-Test nachweist. Ab dem 1. November gelten diese Einschränkungen auch für sportliche und kulturelle Einrichtungen.
Angesichts der sich verschlechternden Lage zeigt sich der Kreml mit der Impfrate in Russland unzufrieden. Dmitri Peskow, der Pressesprecher des russischen Präsidenten, macht hierfür eine "nicht ausreichend aktive Impfkampagne" verantwortlich.
Mehr zum Thema - Russland erreicht neuen Höchststand an Toten im Zusammenhang mit Corona
Information:
Das Virus SARS-CoV-2 löst laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) die Atemwegserkrankung COVID-19 aus. Am 11. März 2020 hat die WHO eine Pandemie ausgerufen. Grundlage dafür ist die weltweit starke Ausbreitung einer Infektionskrankheit mit hohen Erkrankungszahlen und in der Regel auch mit schweren Krankheitsverläufen. Nach offizieller Einschätzung handelt es sich um ein gefährliches Virus sowie um eine Krankheit, die vor allem für sogenannte Risikogruppen tödlich ausgehen kann. Generell gilt, dass neben Impfungen Corona-Maßnahmen wie Kontaktbeschränkungen und die AHA+A+L-Regeln – Abstand halten, Hygieneregeln beachten, Alltag mit Maske, die Nutzung der Corona-Warn-App und regelmäßiges Lüften – essentiell sind. Auch die regelmäßige Verwendung von PCR-Tests, um potenziell infizierte Personen zu identifizieren, damit diese sich in Quarantäne begeben können, wird von den Behörden als sinnvoll erachtet, um die Ausbreitung des SARS-CoV-2-Erregers zu ermitteln. Die Erklärungen der WHO und des für Deutschland zuständigen Robert Koch-Institutes zum Virus und zur Pandemie finden Sie hier und hier.