Russlands Kultusministerium untersagt Vorführung von Filmdrama "Benedetta"

Ein für die Goldene Palme der Filmfestspiele von Cannes nominierte Drama darf in den russischen Kinos nicht gezeigt werden. Das Kultusministerium in Moskau hat Paul Verhoevens "Benedetta" keine entsprechende Genehmigung erteilt. Der Film handelt von der Liebe zweier Nonnen.

Das russische Kultusministerium hat die Vorführung des neuen französischen Filmdramas "Benedetta" von Paul Verhoeven in den Kinos landesweit untersagt. Der entsprechende Erlass wurde am Freitag, dem 17. September, unterzeichnet. Das Ministerium in Moskau nannte keinen expliziten Grund für den abschlägigen Bescheid und berief sich lediglich auf einen Punkt in der geltenden Richtlinie, in dem es um "sonstige von dem Föderalen Recht bestimmte Fälle" geht.

In der russischen Übersetzung hätte der Streifen am 7. Oktober unter dem Titel "Die Versuchung" aufgeführt werden sollen. Das Drama wurde dieses Jahr für die Goldene Palme der Filmfestspiele von Cannes nominiert, erhielt aber keinen Preis.

"Benedetta" spielt im 17. Jahrhundert in Italien und handelt von der italienischen Nonne Benedetta Carlini. Die Frau leidet unter religiösen und erotischen Visionen und verliebt sich in eine junge Novizin.

Das Drehbuch fußt dabei auf der wahren Geschichte Carlinis, die wegen ihres Liebesverhältnisses mit der Nonne Bartolomea die letzten 35 Jahre ihres Lebens in Haft verbracht hat. Der Plot stammt aus dem im Jahr 1986 erschienenen Buch "Schändliche Leidenschaften: das Leben einer lesbischen Nonne in Italien zur Zeit der Renaissance" der US-amerikanischen Historikerin und Schriftstellerin Judith Cora Brown.

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