Russland

Wegen "beleidigenden Witzes": Russland erklärt weißrussischen Comedian zur unerwünschten Person

Ein weißrussischer Comedian muss Russland verlassen. Das russische Innenministerium erklärte ihn zu einer unerwünschten Person auf Lebenszeit. Nach Ansicht der Behörde hat er bei einem Stand-up-Auftritt ethnische Russen beleidigt.
Wegen "beleidigenden Witzes": Russland erklärt weißrussischen Comedian zur unerwünschten PersonQuelle: Sputnik © Anton Denissow

Der weißrussische Comedian Idrak Mirzalizade sorgte im März mit einem Witz in einer Youtube-Show für Kontroversen. Er sprach über Nicht-Slawen, die beim Versuch, in Moskau eine Wohnung zu mieten, diskriminiert werden. Mirzalizade erzählte, wie er in einer Wohnung, deren vorherige Mieter Russen waren, eine mit Fäkalien befleckte Matratze vorgefunden hatte. Er mutmaßte, dass "Russen sich anscheinend beschmieren und dann schlafen gehen". Seine Worte sorgten in den sozialen Medien und im Fernsehen für Aufruhr. Der Comedian erzählte, er sei im Netz verbal angegriffen und bedroht worden.

Am Montag erklärte das russische Innenministerium, dass der Aufenthalt des Aserbaidschaners, der einen weißrussischen Pass besitzt, in Russland unerwünscht sei – eine Bezeichnung, die faktisch einer Ausweisung gleichkommt. Die Behörde betonte, der junge Mann habe Äußerungen gemacht, die zu Hass und Feindschaft gegenüber Menschen russischer Nationalität aufstacheln. Nach Ansicht der Strafverfolgungsbehörden bedroht sein Aufenthalt in Russland die öffentliche Ordnung sowie die Rechte und Interessen der Bürger.

Anfang August hatte ein Moskauer Bezirksgericht Mirzalizade zu zehn Tagen Haft verurteilt. Der 26-Jährige sagte, er erkenne seine Schuld nicht an, entschuldigte sich aber bei jenen Menschen, die seine Aussagen falsch interpretiert hatten.

Zahlreiche Komiker verurteilten die Inhaftierung von Mirzalizade sowie die gestrige Entscheidung des Innenministeriums. Sie nannten diese absurd und betonten, dass Witze keine Verbrechen seien. Mehrere seiner Kollegen zeichneten ein Video auf, in dem sie Mirzalizade unterstützten.

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