Russland

Ex-IS-Kämpfer zu RT: "Britischer Geheimdienst hat mich beauftragt, den IS zu bespitzeln"

Ein Opportunist, der eine mildere Strafe anstrebt, oder ein Zeitzeuge? In einem exklusiven RT-Interview hat ein russischer Staatsbürger, der auf seinen Prozess wartet, weil er an der Seite des IS in Syrien gekämpft hat, behauptet, er habe sich der Terrorgruppe im Auftrag des britischen Geheimdienstes MI6 angeschlossen.
Ex-IS-Kämpfer zu RT: "Britischer Geheimdienst hat mich beauftragt, den IS zu bespitzeln"© RT

Ein ehemaliger IS-Kämpfer, der in Russland auf seinen Prozess wartet, behauptet, er sei von britischen Agenten rekrutiert worden, um die Terrorgruppe auszuspionieren. Der Mann erzählte RT, dass er letztendlich in den Reihen der Terrorgruppe kämpfte. Nach seiner Aussage, weil er von den Briten in Syrien im Stich gelassen wurde.

Asamat Aywasow, 33, der sich in einer Untersuchungshaftanstalt in Russlands südlicher Republik Dagestan befindet, gab Ilja Petrenko von RT, der sich für die Perspektive des ungewöhnlich gesprächigen Ex-Militanten interessierte, ein exklusives Interview.

Aywasow erklärt darin, dass es nicht seine Absicht war, in den Reihen der berüchtigten Terrorgruppe zu landen, und sieht sich stattdessen als ein Opfer von "geopolitischen Spielen". Er hatte Russland vor etwa zehn Jahren verlassen und in Großbritannien einen Flüchtlingsstatus erlangt. Nach dem Charlie-Hebdo-Anschlag 2015 geriet er ins Radar der britischen Geheimdienste, da diese angeblich "muslimisch aussehende" Personen überprüften.

Aywasow behauptet, er sei zunächst vom britischen Geheimdienst rekrutiert worden, um andere Muslime in Moscheen in Leicester zu bespitzeln. Danach sei er zum Ausspionieren von europäischen Dschihadisten ins syrische Raqqa, die damalige "Hauptstadt" des selbst ernannten Kalifats des Islamischen Staates (IS, ISIS/ISIL), geschickt worden.

Die Mission, für die Aywasow angeblich 20.000 Pfund Sterling versprochen worden waren, sollte nur drei Monate dauern, danach wurde dem Mann eine Evakuierung versprochen. Aywasow behauptet nun, seine Auftraggeber hätten ihn dort im Stich gelassen, und er habe keine andere Wahl gehabt, als tatsächlich in den Reihen des IS zu kämpfen.

Der Mann berichtet, er habe als Kämpfer eine schwere Wunde erlitten und eine lange Genesungszeit benötigt, bevor er wieder versuchte, in die EU zu gelangen – wo er mit gefälschten Dokumenten erwischt und schließlich nach Russland ausgeliefert wurde.

RT kann die Behauptungen des Mannes nicht verifizieren und ebenso wenig überprüfen, ob seine angebliche Audioaufnahme eines Rekrutierungsversuchs authentisch ist. RT hat den britischen MI6 für einen Kommentar kontaktiert, aber keine Antwort erhalten.

Sehen Sie sich das vollständige Interview unten an (Englisch).

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