Leiter eines russischen Hyperschallwaffen-Programms vom Geheimdienst verhaftet

Der Leiter eines russischen Hyperschallwaffen-Programms Alexander Kuranow wurde heute vom russischen Geheimdienst FSB verhaftet. Er wird verdächtigt, militärische Geheimnisse an ausländische Empfänger weitergeleitet zu haben.

Der russische Geheimdienst FSB verhaftete heute den Direktor des russischen Luft- und Raumfahrtunternehmens NIGS, das im Auftrag der russischen Regierung arbeitet. Alexander Kuranow soll sensible Informationen über militärische High-Tech-Projekte an ausländische Stellen weitergeleitet haben.   

Die russische Nachrichtenagentur TASS berichtete am Donnerstag, dass der Chef von NIGS vom FSB festgehalten würde. Der Pressedienst des Gerichts im Moskauer Bezirk Lefortowo bestätigte etwas später, dass die Staatsanwaltschaft Kuranow zunächst für zwei Monate in Untersuchungshaft nehmen wolle, während die Anklage wegen Hochverrates vorbereitet werde.

Eine Quelle im Geheimdienst berichtete gegenüber der russischen Nachrichtenagentur Interfax, dass nach aktuellem Wissensstand Kuranow vertrauliche Informationen über neue Entwicklungen in der Hyperschalltechnologie an den Staatsbürger eines anderen Landes weitergeleitet habe. Eine weitere Personen mit Hintergrundwissen in dieser Sache erklärte, dass das Unternehmen NIGS an Hyperschall-Flugzeugen gearbeitet habe, die in der Lage seien, mit einem Vielfachen der Schallgeschwindigkeit zu fliegen.  

Das Unternehmen hat mit der russischen Regierung Verträge über verschiedene Verteidigungsprojekte abgeschlossen. Dabei geht es laut Auskünften von NIGS um "Forschung und experimentelle Arbeit an der Entwicklung einer neuen Generation von Hyperschall- und Weltraumsystemen".

Die Verhaftung erfolgte sich nur einen Tag nach der Festnahme eines britischen Sicherheitsmitarbeiters in der Botschaft des Vereinigten Königreichs in Berlin wegen Spionageverdacht. Dieser soll vertrauliches Material an Russland weitergeleitet haben.

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