Russland

Empörung gegen Wertungen bei rhythmischer Gymnastik in Tokio: Wieder Silber für Team aus Russland

Den zweiten Tag in Folge sorgen die Wertungen der Jury bei der rhythmischen Gymnastik in Tokio für Empörung in Russland. Auch im Teamwettbewerb haben die russischen Sportlerinnen keine Goldmedaille gewonnen. Cheftrainerin Irina Winer-Usmanowa findet keine Worte.
Empörung gegen Wertungen bei rhythmischer Gymnastik in Tokio: Wieder Silber für Team aus RusslandQuelle: Sputnik © WLADIMIR ASTAPKOWITSCH

Am 8. August, dem letzten Tag der Olympischen Sommerspiele 2020 in Tokio, hat das russische Team in der rhythmischen Gymnastik Silber gewonnen. Anastassija Blisnjuk, Anastassija Maximowa, Angelina Schkatowa, Anastassija Tatarewa und Alissa Tischtschenko bekamen 90,400 Punkte. Nach einem Protest gegen die Wertung der Jury wurden dem Team weitere 0,300 Punkte zugesprochen. Gold ging an die Gymnastinnen aus Bulgarien, die für ihre Übungen 92,100 Punkte erhielten. Die Sportlerinnen aus Italien sammelten 87,700 Punkte und holten sich Bronze.

Das war das erste Mal seit dem Jahr 1996, dass ein Team aus Russland ohne Goldmedaille in der rhythmischen Gymnastik blieb. Am Samstag war auch die Favoritin Dina Awerina trotz ihrer fehlerfreien Ausführung mit allen Geräten nur Zweite geworden, obwohl ihre Rivalin aus Israel, Linoy Ashram, in der letzten Übung das Band verloren hatte. Dinas Zwillingsschwester Arina wurde mit 102,100 Punkten nur Vierte.

Auch am Sonntag protestierte das Team aus Russland mehrmals gegen die Wertungen der Jury. Das Ergebnis der russischen Gymnastinnen löste starke Empörung im Land aus. Die Leiterin des Russischen Verbands für rhythmische Gymnastik und Cheftrainerin, Irina Winer-Usmanowa, teilte den russischen Medien mit, sie habe keine Worte für die Entscheidung der Jury.

"Die Durchführung der Wettbewerbe in der rhythmischen Gymnastik bei diesen Olympischen Spielen ist ein absolutes Fiasko: Es gibt mehr Proteste als Teams. Das ist eine Schande, eine wahre Schande."

Winer-Usmanowa zufolge habe die Jury die olympischen Traditionen und Regeln mit Füßen getreten. Die Aufgabe der Jury sei es gewesen, der "Hegemonie Russlands" in dieser Disziplin ein Ende zu setzen. In diesem Fall solle man sich über die unfairen Wertungen nicht bei dem internationalen Verband, sondern direkt beim Präsidenten des Internationalen Olympischen Komitees (IOC), Thomas Bach, beschweren. Die Cheftrainerin des russischen Teams betonte dabei, sie habe an der Leistung der Gymnastinnen und des Trainerstabs nichts auszusetzen.

Die russischen Gymnastinnen waren mit ihrer Wertung sichtlich enttäuscht und konnten ihre Emotionen nicht mehr zurückhalten. Unter Tränen sagte Anastassija Blisnjuk den russischen Medien:

"Wir haben keine groben Macken gemacht, wir haben auch keine Geräte verloren. Mit einer solchen Ausführung gewinnen wir gewöhnlich. Wir wissen nicht, was gestern passiert ist. Wir wissen nicht, was heute passiert ist. Wir haben das weltweit schwierigste Programm ausgeführt."

Ihre Teamkollegin Anastassija Maximowa sagte, sie könne sich die Wertung der Jury nicht erklären. Das Team habe alle eingeplanten Elemente ausgeführt.

"Es ist aber kein Wunder passiert. Gott weiß, wir haben alles ausgeführt, wie es sich gebührt. Ich freue mich darüber, denn das ist das Wichtigste."

Inzwischen beschwerte sich das Russische Olympische Komitee (ROC) bei dem Internationalen Verband für Gymnastik (FIG) über die Jury. Bislang gewannen die Athleten aus Russland in Tokio insgesamt 70 Medaillen: 20-mal Gold, 27-mal Silber und 23-mal Bronze.

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