Russland

LGBT-Athleten obszön beschimpft: IOC fordert Erklärung von russischen TV-Sendern

In Sendungen der russischen TV-Sender Rossija 1 und Perwy kanal wurden der schwule olympische Wasserspringer Tom Daley und die transgeschlechtliche Gewichtheberin Laurel Hubbard beleidigt. Das Internationale Olympische Komitee fordert von den Sendern eine Klärung.
LGBT-Athleten obszön beschimpft: IOC fordert Erklärung von russischen TV-SendernQuelle: Sputnik © Wladimir Astapkowitsch

Das Internationale Olympische Komitee (IOC) hat von den russischen Fernsehsendern Rossija 1 und Perwy kanal eine Erklärung wegen der Beleidigungen von LGBT-Athleten in ihren Programmen gefordert, die an Wettkämpfen in Tokio teilnehmen. Das IOC erklärte:

"Wir stehen mit unserem Sendepartner in Russland in Kontakt, um Klarheit über die Lage zu gewinnen und die Grundprinzipien der Olympischen Charta hervorzuheben. Diskriminierung hat absolut keinen Platz bei den Olympischen Spielen."

Anlass für den Appell waren Sendungen auf Rossija 1 und Perwy kanal, in denen die Teilnehmer und Moderatoren über den offen homosexuellen britischen Athleten Tom Daley und die transgeschlechtliche Gewichtheberin Laurel Hubbard aus Neuseeland sprachen.

Der russische Abgeordnete der Staatsduma Alexei Schurawlew, der Journalist Pjotr ​​Tolstoi und weitere Programmteilnehmer sprachen sich obszön gegen die Athleten aus. Der Moderator der Sendung Anatoli Kusitschew zog als abwertende Anspielung auf Hubbard eine Perücke mit zwei Zöpfen an.

Laurel Hubbard ist die erste Transgender-Athletin in der olympischen Geschichte. Die 43-jährige Gewichtheberin aus Neuseeland wechselte im Jahr 2012 das Geschlecht. Zuvor trat sie als Mann unter dem Namen Gavin Hubbard auf. Der Internationale Gewichtheberverband erlaubte der Athletin, nach Tokio zu reisen, nachdem sie alle sportlichen und medizinischen Anforderungen erfüllt hatte. Bei den Olympischen Spielen scheiterte sie an allen drei Versuchen, Gewicht abzunehmen und schied aus dem Turnier aus. Darauf erklärte sie ihren Rücktritt.

Tom Daley und sein Teamkollege Matty Lee gewannen bei den Spielen in Tokio Gold im Zehn-Meter-Synchronspringen. Sie schlugen somit erstmals ihre Rivalen aus China, die zuvor mehrere Jahre in Folge gewonnen hatten. Daley ist offen schwul und führt eine gleichgeschlechtliche Ehe.

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