Russland

Ex-Minister: Investieren und exportieren – Russland braucht neues Wirtschaftsmodell

Trotz Pandemie wächst die russische Wirtschaft. Für den Chef der russischen Rechnungskammer und Ex-Finanzminister Kudrin reicht dies jedoch nicht aus. Er ist der Meinung, dass die russische Wirtschaft einer Neuausrichtung bedarf. Das Land soll auf Exporte setzen und damit international an Geltung gewinnen.
Ex-Minister: Investieren und exportieren – Russland braucht neues WirtschaftsmodellQuelle: Sputnik © Ewgeni Bijatow

Russland arbeitet mit einem veralteten Wirtschaftsmodell, das sich überholt hat, meint Alexei Kudrin, der Leiter der russischen Rechnungskammer. Das Land müsse zu einer modernen, investitionsbasierten Wirtschaft übergehen, um das Wachstum anzukurbeln, die Exporte zu steigern und weltweit mehr Einfluss zu erlangen.

Dies erklärte der Beamte in einer Rede vor dem parlamentarischen Gremium, welches die Finanzen des Landes überwacht. Kudrin ist auch ehemaliger stellvertretender Ministerpräsident und war einst Finanzminister Russlands.

Seiner Meinung nach soll sich Russland nicht länger auf den Binnenkonsum, sondern auf den Export konzentrieren und Investitionen in heimische Projekte tätigen. Er sagte der russischen Wirtschaftszeitung RBK:

"Wir haben ein altes Wirtschaftsmodell, das sich nun erschöpft hat und uns nicht die gewünschten Ergebnisse bringen wird. Die Wirtschaft bringt keine Durchbrüche und keine neuen Güter hervor."

Dem Land sei es nicht gelungen, den Übergang von einer Nachfragewirtschaft zu einem Modell der Investitionswirtschaft zu vollziehen, erklärte der Chef der russischen Rechnungskammer. Er wies darauf hin, dass das Wirtschaftswachstum in Russland in den vergangenen Jahren recht niedrig war, wobei die Wachstumsrate des realen BIP seit dem Jahr 2013 im Durchschnitt bei etwa 0,5 Prozent lag. Mit zusätzlichen Investitionen könnte die Wirtschaft um vier bis fünf Prozent pro Jahr wachsen, so der Beamte weiter. Er fügte hinzu:

"Wir müssen bei den Exporten wettbewerbsfähiger werden."

Kudrin ist der Ansicht, dass Russlands Möglichkeiten auf der Weltbühne endlos sind, falls es sich vom aktuellen Modell der Ölnutzung zur Finanzierung des Binnenkonsums abwendet. Abschließend erklärte er:

"Wenn wir wettbewerbsfähiger werden und uns auf dem ausländischen Markt durchsetzen, wird die Nachfrage unendlich groß."

Mehr zum Thema - IWF: Russische Wirtschaft erholt sich von der Pandemie schneller als erwartet

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.