Russland

Russische Regenmacher gegen Waldbrände: Flugzeuge besprühen Wolken mit Silberjodid

In Jakutien im Fernen Osten Russlands kommen Fallschirmspringer und klimawirksame Chemikalien gegen Waldbrände zum Einsatz. Silberjodid wird von Flugzeugen aus über Wolken verteilt, damit diese sich über den Bränden abregnen.
Russische Regenmacher gegen Waldbrände: Flugzeuge besprühen Wolken mit SilberjodidQuelle: Sputnik © Russisches Katastrophenschutzministerium

Silberjodid ist eben doch nicht nur zum Schönwettermachen vor Militärparaden gut. In Russland kommt diese klimawirksame Chemikalie zum Einsatz, um Wolken zum Abregnen zu bringen. Der Regen soll bei der Bekämpfung des flammenden Infernos helfen, das sich über Tausende von Hektar Wald in Jakutien ausbreitet, einer der weitabgelegensten und kältesten Regionen Russlands mit einer Fläche größer als Mexiko oder Argentinien. Dies gab das russische Ministerium für Katastrophenschutz bekannt, dessen Rettungskräfte die riesigen Waldbrände bekämpfen.

Nach Angaben der Behörde wird bei diesen Einsätzen ein Transportflugzeug vom Typ Antonow An-26 eingesetzt. Ein Gebläse verteilt in den Brandgebieten den Inhalt von Silberjodidkapseln über den Regenwolken. Es wird davon ausgegangen, dass das Freisetzen der Chemikalie in die Luft zu Niederschlägen führt. Diese sollen auch die Brandbekämpfung vom Boden aus erleichtern, so die Hoffnung der Katastrophenschützer.

Einige Studien geben allerdings Anlass zur Sorge, dass Silberjodid bei Menschen und Tieren am Boden zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen oder Verletzungen führen könnte. Derartige Bedenken sind bislang jedoch umstritten. Der Einsatz von Silberjodid ist auch in den USA gängige Praxis, wo es wie in Russland im Rahmen von Feuerwehreinsätzen in von Dürre geplagten Gebieten zum Einsatz kommt.

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In einigen anderen Ländern kam die Verwendung von Silberjodid nicht über das Versuchsstadium hinaus. In Australien etwa wurden entsprechende Experimente aus Zweifel an der Eignung von Silberjodid als Regenauslöser Mitte des 20. Jahrhunderts eingestellt.

Im regionalen Hauptquartier des Ministeriums für Katastrophenschutz in Jakutien betonte man am Mittwoch die Rolle der Luftfahrt einschließlich des Einsatzes von Fallschirmspringern bei der Bekämpfung dieser Brände:

"Seit fast einem Monat leisten 800 mit Fallschirmen ausgerüstete Mitarbeiter der Noteinsatzkräfte Unterstützung beim Löschen der Brände."

In Hunderttausenden Hektar Wald Jakutiens wüten derzeit Brände, die die Städte und Dörfer in der Region bedrohen.

Aisen Nikolajew, das Oberhaupt der Autonomen Republik Sacha (Jakutien), sieht die Ursache für die verheerenden Brände in der globalen Erwärmung. Das Gebiet werde von Jahr zu Jahr heißer, erklärte er Journalisten. Im vergangenen Jahr verzeichnete die abgelegene sibirische Stadt Werchojansk einen Temperaturrekord. Dort kletterte das Quecksilber auf 38 Grad Celsius. Meteorologen machten hierfür anomale Wetterbedingungen verantwortlich.

 

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