Russische Anti-Monopolaufsicht verhängt 12 Millionen US-Dollar Strafe gegen Apple
Der russische Föderale Antimonopoldienst gab am Dienstag bekannt, dass Apple, eines der wertvollsten börsennotierten Unternehmen der Welt, gegen die Gesetze über den fairen Wettbewerb im Land verstoßen hat. Eingereicht hatte die Beschwerde der russische Softwareproduzent Kaspersky Lab, der Antiviren- und Cybersicherheitsprodukte herstellt. Konkret behauptet das Unternehmen mit Hauptsitz in Moskau, dass seine Technologie zur Kindersicherung beim Zugang zum App Store auf unnötige Hindernisse gestoßen sei.
Apple habe von Kaspersky Lab verlangt, seine App Kaspersky Safe Kids zu kürzen und zwei Hauptfunktionen - Application Blocking und Safari Browser Blocking – zu deaktivieren. Andernfalls würde diese vom Herunterladen auf iPhones und Computern ausgeschlossen werden. Zuvor war die App drei Jahre lang ohne Beanstandung durch den Tech-Konzern über den eingebauten Store erhältlich gewesen.
Von offizieller Seite hieß es diesbezüglich:
"Es wurde festgestellt, dass Apple seine marktbeherrschende Stellung auf dem Markt für iOS-Mobil-Apps in einer Weise missbraucht hat, die zu einem Wettbewerbsvorteil für die eigenen Produkte geführt und es gleichzeitig konkurrierenden Produkten schwerer gemacht hat."
Dem US-Unternehmen droht nun eine Geldstrafe von mehr als 900 Millionen Rubel (mehr als 12 Millionen US-Dollar).
Eine behördliche Anordnung verlangt nun von dem Unternehmen, sicherzustellen, dass "hauseigene Apps keinen Vorrang vor Apps von Drittanbietern haben und dass Entwickler von Kindersicherungs-Apps ihre Apps in den App Store bringen können, ohne kritische Funktionen zu verlieren", so die Behörde. Die Entscheidung knüpft an ein früheres Urteil zu diesem Thema aus dem Jahr 2020 an.
Am Dienstag erklärte Apple, dass es gegen die Entscheidung der russischen Behörden Berufung einlegen werde. Somit liegt die Geldstrafe auf Eis, bis ein Gericht über den Streit entscheidet. In einer Erklärung betonte das Unternehmen:
"Wir sind stolz darauf, Zehntausenden von Entwicklern in Russland, darunter auch Kaspersky Lab, geholfen zu haben, Zugang zu mehr als einer Milliarde Nutzern in 155 Ländern zu erhalten, die den App Store nutzen."
Apple fügte hinzu, dass es mit Kaspersky Lab zusammengearbeitet habe, um seine Anwendung mit den Kinderschutzrichtlinien des App Stores in Einklang zu bringen.
Seit Anfang dieses Jahres verlangt Russland, dass auf allen Smartphones, die im Land verkauft werden, einheimische Software vorinstalliert sein muss, darunter Suchmaschinen, Browser und weitere Programme. Dieser Schritt, so die Behördenvertreter, werde helfen, die Märkte zu diversifizieren, die ansonsten von US-Tech-Konzernen dominiert werden. Kritiker sagen jedoch, der Schritt sei Teil eines Versuchs, Moskaus Kontrolle über das Internet zu stärken.
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