Kreml: Wiederaufnahme heftiger Kämpfe in der Ukraine bedroht Sicherheit Russlands

Die Lage in der Ostukraine hat sich Ende Februar angespannt. Die selbstproklamierten Republiken sprechen von einer Vorbereitung Kiews auf eine groß angelegte Offensive. Der Kreml zeigt sich besorgt über die mögliche Wiederaufnahme der heftigen Kämpfe in der Ukraine.

Der russische Präsidentensprecher Dmitri Peskow sagte am Freitag gegenüber Journalisten, dass der Kreml über die mögliche Wiederaufnahme der heftigen Kämpfe in der Ukraine, die die nationale Sicherheit Russlands bedrohen könnten, besorgt sei. Peskow wörtlich:

"Der Kreml befürchtet, dass es in der Ukraine wieder zu einem Bürgerkrieg kommt. Und wenn ein Bürgerkrieg und heftige Kämpfe in der Nähe unserer Grenzen wieder aufgenommen werden, wird dies eine Bedrohung für die Sicherheit Russlands darstellen."

Peskow zufolge zeugen die aktuelle Entwicklung der Situation und das Verhalten der ukrainischen Seite von der Gefahr einer Wiederaufnahme der Kämpfe. Kiew lehne die Idee von einer militärischen Lösung des Konfliktes im Südosten nicht ab, so der Kremlsprecher. Er betonte auch, die Situation entlang der Kontaktlinie im Donbass sei sehr instabil.

Die Gefahr einer Wiederholung der Ereignisse des jugoslawischen Konfliktes in der Ukraine hänge mit unkontrollierten Aktionen verschiedener Einheiten der ukrainischen Streitkräfte, einem Aufstieg der nationalistischen Stimmungen sowie einem verbreiteten Hass gegen die Donbass-Republiken zusammen, erklärte Peskow.

"Falls die Kämpfe in der Ukraine wieder aufgenommen werden und falls sich eine humanitäre Katastrophe ähnlich wie in Srebrenica, von dem übrigens Präsident Putin bereits gesprochen hat, wiederholt, wird kein einziges Land der Welt gleichgültig bleiben. Und alle Länder, einschließlich Russland, werden Maßnahmen ergreifen, damit sich solche Tragödien nicht wiederholen. Die ganze Welt, alle zivilisierten Länder einschließlich der europäischen Staaten werden im Falle eines neuen Srebrenicas im Südosten der Ukraine dem auf jede mögliche Weise entgegenwirken, um die Katastrophe zu verhindern."

Die Situation im Donbass, wo am 22. Juli 2020 eine Einigung über den Waffenstillstand erzielt worden war, spitzte sich Ende Februar zu. Die beiden Seiten des Konfliktes melden Tote, auch unter Zivilisten. Auf einer Pressekonferenz am Donnerstag erklärte der stellvertretende Chef der russischen Präsidialverwaltung Dmitri Kosak, dass Russland die Donbass-Bewohner im Ernstfall schützen werde.

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