Moskau: Vorwurf des Hackerangriffs auf Deutschen Bundestag ist grundlos

Moskau weist die Vorwürfe einer angeblich russischen Cyberattacke auf den Bundestag zurück. Die Sprecherin des russischen Außenministeriums Maria Sacharowa bezeichnet die Beschuldigungen als grundlos und wirft Deutschland vor, mit Russland nicht zusammenarbeiten zu wollen.

Die westlichen Medien "spielen" die "berühmt-berüchtigte Platte" über "russische Hacker" wieder. So kommentierte die Sprecherin des russischen Außenministeriums Maria Sacharowa den Spiegel-Artikel über den angeblichen Angriff der mit der russischen Hauptverwaltung für Aufklärung (GRU) verbundenen Hacker gegen den Deutschen Bundestag.

"Das [in westlichen Medien] populäre literarische Mittel "highly likely" [zu Deutsch: "sehr wahrscheinlich"] wird dort ins Quadrat erhoben: Es geht um die wahrscheinliche Verantwortung einer bestimmten Gruppe mit dem Namen "Ghostwriter", die ihrerseits mit Russland verbunden sein kann. Wie gewöhnlich stellt man keine Beweise oder Verweise auf Quellen vor."

Sacharowa betonte, Deutschland habe "erneut" keine Anfrage an die offizielle russische Behörde geschickt, die im Bereich der Reaktion auf Computervorfälle tätig ist – das Nationale Koordinierungszentrum für Computervorfälle (NKZCI).

"Es ist viel einfacher, Russland zu beschuldigen, als wirklich mit unserem Land zusammenzuarbeiten."

Der Sprecherin zufolge setzt sich Russland konsequent für den Aufbau eines transparenten, sicheren und integrativen Systems der internationalen Informationssicherheit ein. Dank der Bemühungen Russlands sei die Annahme des Abschlussberichts der Offenen UN-Arbeitsgruppe über Erfolge im Bereich der Digitalisierung und Telekommunikation im Kontext der internationalen Sicherheit in New York im März dieses Jahres möglich gewesen. In diesem Bericht seien die Ansätze wie die Verhinderung von Konflikten im Informationsraum, die Verhinderung der Militarisierung des Informationsraums und die Nutzung der Informations- und Kommunikationstechnologien ausschließlich für friedliche Zwecke verankert worden.

Am 26. März veröffentlichte der Spiegel einen Artikel über den angeblich russischen Hackerangriff mittels sogenannter Phishing-E-Mails auf die Computer von mindestens sieben deutschen Bundestagsabgeordneten. Laut Spiegel soll eine Hackergruppe namens "Ghostwriter" für die Attacke verantwortlich sein, hinter der nicht genannte "Sicherheitsexperten" des russischen Militärgeheimdienstes GRU angeblich agiert haben sollen. Dem Spiegel zufolge fielen dem Angriff Abgeordnete der regierenden Koalition sowie Dutzende Mitglieder der Landtage und politische Aktivisten in Hamburg und Bremen zum Opfer.

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