Russland

Gazprom-Chef: Fertigstellung von Nord Stream 2 noch in diesem Jahr

Trotz einer Reihe von Verzögerungen, die durch die von Washington verhängten Sanktionen verursacht wurden, wird der Bau der Gaspipeline Nord Stream 2 noch vor Jahresende abgeschlossen sein. Dies teilte Gazprom-Aufsichtsratsvorsitzender Wiktor Subkow am Freitag mit.
Gazprom-Chef: Fertigstellung von Nord Stream 2 noch in diesem JahrQuelle: Reuters © Hannibal Hanschke

Die Verlegung der Gasleitung sei in vollem Gange, sodass es mittlerweile "nur noch sehr wenig zu vervollständigen" übrig bleibe, sagte Subkow bei einer Pressekonferenz in Berlin der Nachrichtenagentur TASS zufolge. Der Gazprom-Chef wörtlich:

"Natürlich, dieses Jahr wird sie definitiv fertiggestellt. Es ist schade um die verlorene Zeit, aber so ist es nun mal passiert."

Den Fertigstellungsgrad der Pipeline schätzte er auf 90 bis 92 Prozent ein.

Das Projekt Nord Stream 2 sieht den Bau von zwei neuen Pipeline-Strängen mit einer Gesamtkapazität von 55 Milliarden Kubikmetern Erdgas pro Jahr von der russischen Küste durch die Ostsee nach Deutschland vor. Die Gasleitung wird durch die territorialen oder ausschließlichen Wirtschaftszonen von Finnland, Schweden und Dänemark verlegt.

Wegen des Wunsches der USA, ihr eigenes Flüssiggas in Europa verstärkt zu vertreiben, versuchen sie immer wieder, die Fertigstellung der russischen Pipeline zu verhindern. Im Dezember 2019 hatte Washington Sanktionen gegen die an dem Projekt beteiligten Unternehmen verhängt, woraufhin die Schweizer Firma Allseas die Arbeiten sofort einstellte.

Ein Jahr später wurde die Verlegung wiederaufgenommen. Im Dezember 2020 verlegte der Betreiber der Nord Stream 2 AG mithilfe des Verlegeschiffes "Fortuna" insgesamt 2,6 Kilometer Rohre in deutschen Gewässern.

Mittlerweile hat der Bau von Nord Stream 2 seine Endphase erreicht. Nach Angaben des Auftragnehmers müssen noch etwa 148 der 2.460 Kilometer langen Pipeline verlegt werden, davon 120 in dänischen und 28 in deutschen Gewässern.

Die "Fortuna" ist bereits an den Bauarbeiten in Dänemark beteiligt. Ende März soll das russische Spezialschiff "Akademik Tscherski" hinzukommen.

Die US-Behörden begründen ihre Ablehnung des Projekts damit, eine größere Abhängigkeit ihrer europäischen Partner von russischem Gas nicht zulassen zu wollen. Zuletzt hatte US-Außenminister Antony Blinken Deutschland zum Baustopp aufgefordert. Er hatte zudem weitere Sanktionen gegen die Pipeline nicht ausgeschlossen.

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