"Niemand sollte die Lage beschönigen": Putin zeigt sich besorgt über Corona-Zahlen in Russland
Russlands Präsident Wladimir Putin, der fast ausschließlich von seiner Moskauer Vorstadtresidenz Nowo-Ogarjowo aus arbeitet, sprach von einer zwar insgesamt kontrollierbaren Lage. In einigen Regionen sei die Situation aber schwierig. "Leider wächst die Zahl der schweren Erkrankungen, am meisten Sorgen macht der Anstieg der Sterblichkeit", sagte er am Mittwoch bei einer Videokonferenz mit der Regierung. Putin wies darauf hin, dass die Anzahl der neuen Fälle zunehme und viele Fälle jetzt schwieriger verliefen.
Der 68-Jährige kritisierte außerdem, dass es zu lange dauere, bis Testergebnisse vorlägen – im Schnitt etwa 48 Stunden. Der russische Staatschef sprach auch darüber, dass viele Bürger medizinische Einrichtungen telefonisch oftmals nicht erreichen könnten. Er beauftragte den stellvertretenden Ministerpräsidenten Dmitri Tschernyschenko, sich mit diesem Problem persönlich zu befassen. Jede langsame Handlung und Trägheit seien derzeit inakzeptabel.
Die Regionen sollen, so Putin, weitere Geldhilfen für Ärzte erhalten, die an der Bekämpfung des Coronavirus beteiligt sind. Wie der Präsident feststellte, bleibt die erhöhte Arbeitsbelastung für Fachärzte bestehen und wird sogar höher, weshalb die Zuschüsse weiterhin erhalten bleiben sollen. Putin resümierte:
Man muss die Situation weiter im Detail untersuchen, erforderliche Maßnahmen in jeder Region rechtzeitig und begründet ergreifen, um den Kollegen vor Ort in Bezug auf Ressourcen, Finanzen, Personal und allgemein bei der Organisation der Arbeit zu helfen.
Die Behörden müssten ein ehrliches und offenes Gespräch mit den Bürgern führen, damit keine Gerüchte und Spekulationen in Bezug auf das Coronavirus entstehen, betonte Putin. Er wandte sich an Politiker in den Regionen:
Und natürlich sollte man auf keinen Fall versuchen, die Situation zu bechönigen. Es ist absolut inakzeptabel, so zu tun, als wäre alles in Ordnung. Niemand braucht wohltuende Berichte und Schweigen – weder in Moskau noch vor Ort.
Vize-Regierungschefin Tatjana Golikowa sagte, dass in einzelnen Regionen kaum noch Betten in Krankenhäusern frei seien. Am schwierigsten sei die Lage in der Republik Karelien an der Grenze zu Finnland. Golikowa kündigte an, dass im November 653.000 Dosen des russischen Impfstoffs Sputnik V auf den Markt kämen, im Dezember dann schon 2,2 Millionen. Russland hat mehr als 140 Millionen Einwohner.
Derzeit werden in Russland etwa 5.000 COVID-19-Patienten künstlich beatmet, sagte Gesundheitsminister Michail Muraschko. Insgesamt befinden sich ihm zufolge aktuell etwa 221.000 COVID-19-Patienten in den Krankenhäusern, davon zehn Prozent in einem ernsthaften Zustand.
Am Mittwoch meldete der russische Krisenstab weitere 20.985 positiv Getestete. 24,3 Prozent der Betroffenen hatten keine klinischen Symptome. Insgesamt 34.387 Menschen starben bisher im Zusammenhang mit dem Coronavirus. Die meisten Neuinfektionen werden täglich in Moskau registriert. Russland liegt weltweit mit fast zwei Millionen Fällen hinter den USA, Indien, Brasilien und Frankreich auf Platz fünf.
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