Good Bye, Lenin? 40 Prozent der Russen wollen, dass Lenin endlich bestattet wird
Eine Umfrage des Onlinedienstes Superjob hat ergeben, dass heute nur noch 22 Prozent der Russen Lenin auch weiterhin im Mausoleum sehen wollen. Von den Befragten meinen 40 Prozent, dass der Gründer der Kommunistischen Partei Russlands und Initiator der Oktoberrevolution von 1917 endlich beerdigt werden soll. 17 Prozent sprechen sich ebenfalls für eine Bestattung aus – allerdings erst dann, wenn alle, die in der Sowjetunion geboren und aufgewachsen sind, selbst verstorben sein werden. Die restlichen 21 Prozent beantworteten die Frage mit "unentschlossen". An der Umfrage nahmen 1.600 Personen über 18 Jahren teil. Sie wurde russlandweit vom 14. bis 15. September durchgeführt.
Die Verlegung des Leichnams aus dem Mausoleum wird seit der Auflösung der Sowjetunion regelmäßig in russischen Medien diskutiert, häufig angestoßen von Politikern, die Lenin vom Roten Platz verschwinden lassen möchten. Im Mai schlug der russische Politiker Wladimir Schirinowski vor, Lenins "Mumie" an "China, Vietnam oder an einen Kommunisten" zu verkaufen. Anfang dieser Woche gab der in Georgien geborene, heutige US-amerikanische Performancekünstler David Datuna auf Instagram bekannt, dass er Lenins Leiche kaufen würde und in Washington das Mausoleum nachbauen ließe. Bisher wagte jedoch noch kein maßgeblicher Politiker, eine derartige Entscheidung zu treffen und durchzusetzen.
Am Montag geriet das Mausoleum erneut ins Zentrum der politischen Debatte, nachdem der Russische Architektenverband einen Wettbewerb zur Umwidmung des Bauwerkes angekündigt hatte. Der Vorsitzende der Kommunistischen Partei der Russischen Föderation Gennadi Sjuganow bezeichnete das als "schmutzige Provokation". Der Architektenwettbewerb wurde später wieder abgesagt.
Das Lenin-Mausoleum befindet sich direkt vor der Kremlmauer auf dem Roten Platz und ist seit jeher eine der berühmtesten und meistbesuchten Touristenattraktionen des Landes. Lenin, mit bürgerlichem Namen Wladimir Iljitsch Uljanow, war marxistischer Theoretiker, Revolutionär der Bolschewiki und bis zu seinem Tod Regierungschef der Russischen SFSR. Nach seinem Tod im Jahr 1924 wurde sein Leichnam einbalsamiert und zur Besichtigung und Verehrung ausgestellt.
Mehr zum Thema - Altes Gesicht im neuen Gewand: Verwandlung eines Lenin-Denkmals in der Ukraine löst Spott aus
Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.