Russland

Tausende Menschen protestieren in Chabarowsk gegen Festnahme von Gouverneur Sergei Furgal

Am Samstag haben in der Region Chabarowsk im Fernen Osten Russlands tausende Menschen gegen die Festnahme des Gouverneurs Sergei Furgal protestiert. Der Politiker befindet sich derzeit in Untersuchungshaft in Moskau. Ihm werden Morde an Unternehmern zur Last gelegt.
Tausende Menschen protestieren in Chabarowsk gegen Festnahme von Gouverneur Sergei FurgalQuelle: Reuters © ALEKSANDR KOLBIN

In mehreren Ortschaften der Region Chabarowsk im äußersten Osten Russlands sind am 11. Juli tausende Menschen auf die Straße gegangen, um sich für Gouverneur Sergei Furgal stark zu machen. Alle Kundgebungen verliefen friedlich. Die größte Demonstration fand in der Regionalhauptstadt Chabarowsk statt. Die Polizei schätzte die Zahl der Teilnehmer auf bis zu 12.000. Lokale Medien sprachen von bis zu 30.000 Menschen und der größten Demonstration seit Jahren. 

Die Aktion dauerte ungefähr vier Stunden lang. Dabei wurden auch Unterschriften für die Freilassung des Politikers gesammelt. Obwohl sie angesichts der COVID-19-Pandemie nicht genehmigt war, gab es keine Festnahmen.

Das Mitglied der Liberal-Demokratischen Partei Russlands war am Donnerstag vom Föderalen Sicherheitsdienst (FSB) festgenommen worden. Am selben Tag wurde der 50-Jährige in die russische Hauptstadt Moskau überstellt. Wie die Sprecherin des Ermittlungskomitees der Russischen Föderation, Swetlana Petrenko, mitteilte, sei der Gouverneur im Zusammenhang mit der Ermittlung gegen eine Bande festgenommen worden, die hinter Morden an Unternehmern in der Region Chabarowsk und dem benachbarten Gebiet Amur in der Zeitspanne von 2004 bis 2005 stecken soll. Aus Ermittlungskreisen hieß es, dass Furgal unter dem Verdacht stehe, mindestens zwei Morde und einen versuchten Mord organisiert zu haben.

Sergei Furgal war im Jahr 2018 zum Gouverneur der fernöstlichen Region Russlands gewählt worden. Damals gewann er mit fast 70 Prozent der Stimmen die Stichwahl gegen Gouverneur Wjatscheslaw Sport aus der Regierungspartei Einiges Russland.

Mehr zum ThemaRussischer Inlandsgeheimdienst FSB nimmt Gouverneur der Region Chabarowsk fest

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.