Darf man das noch sagen? [DFP 30]

Darf man das noch sagen? Das ist die Frage, die vielen Leuten heute im Kopf herumgeistert. Obwohl wir noch nicht in einer dystopischen Welt der vollkommenen Gedankenüberwachung leben, gibt es erste Anwandlungen, die auf eine solche Zukunft der regulierten Sprache durchaus hinweisen könnten.
Darf man das noch sagen? [DFP 30]

Der Rahmen, in dem dies ermöglicht werden kann, ist das Geflecht der gesellschaftlich sanktionierten "politischen Korrektheit". Ein Karussell aus verletzten Gefühlen und Befindlichkeiten, die mittlerweile immer öfter juristische Konsequenzen nach sich ziehen. In unserem Beitrag über diese scheinbar notwendige "Korrektheit" erforschen wir mit Psychoanalytiker Dr. Hans-Joachim Maaz seelische Verletzungen und wie sie durch menschliche Sprache verursacht werden können. 

Es ist die Satire, die unangenehme Wahrheiten anspricht und oft die Frage aufwirft: Darf man das überhaupt noch sagen? Nicht selten wird auch die Satire beschnitten. Wie im Falle des Kabarettisten Ludger Kusenberg. Sein Auftritt letztes Jahr in einer NDR-Sendung wurde im Nachhinein etwas zurechtgeschnitten. Welches Nachspiel dieser Auftritt insgesamt hatte, worum es ging und warum er eventuell schon geahnt hat, dass da etwas "nachkorrigiert" werden würde, erklärt Ludger K. im Gespräch mit Jasmin Kosubek.

Einer der wichtigsten öffentlichen Räume für Redefreiheit, aber auch für "politische Korrektheit", ist das Internet: Am 16. April 2019 nahm die Duma mehrheitlich das Gesetz zur "Stabilität des russischen Internets" an. Laut russischer Regierung soll diese Verordnung das Land zukünftig vor Angriffen von außen auf die eigene Internet-Infrastruktur schützen. Kritiker jedoch befürchten eine autoritäre Einvernahme des Internets durch den russischen Staat. Eine Abwägung beider Positionen seht ihr in unserem Beitrag zu Russlands Projekt "Souveränes Internet".

Weiterführende Links:

Ludger K. – kompletter Auftritt (in Hamburg 2018): https://www.youtube.com/watch?v=-yu88h7OvPg

* Die Video-Auszüge, die wir im Interview verwendet haben, stammen von einem anderen Auftritt, die Inhalte sind jedoch mit dem Auftritt in der geschnittenen NDR-Sendung "Trepper und Feinde" identisch.

Beitrag zum russischen Internet-Gesetz:

Quelle 1: Государственная дума/ Staatsduma, Sitzung vom 16. April 2019

Quelle 2: Youtube // Jarvis Hacks

Quelle 3: Youtube // Dhanvesh Saini

Quelle 4: Youtube // YourNewHomeTeamVA

Quelle 5: Youtube // Travel + Leisure

Beitrag zur politischen Korrektheit:

Quelle 1: Wall Street Journal

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.