Im Westen grassiert die Angst - Vor dem Frieden

Wie immer auch der Gipfel zwischen den Präsidenten Trump und Putin in Russland ausgehen wird, ein Ergebnis ist sicher: Miteinander reden ist immer besser als aufeinander schießen! Das sehen leider die militärpolitischen Eliten des Westens nicht so.
Im Westen grassiert die Angst - Vor dem Frieden© Leonhard Foeger

von Rainer Rupp

In Helsinki könnte der Frieden ausbrechen. Aber genau davor haben die Kriegstreiber der westlichen Unwertegemeinschaft von Washington über London bis nach Deutschland eine Riesenangst. Selbst im viel zu oft gelobten Deutschlandfunk wurden die Zuhörer von einem hauseigenen Kommentator Thilo Kößler "vor einem neuen Pakt zwischen Trump und Wladimir Putin" gewarnt.

Das Treffen zwischen den beiden in Helsinki sei "brandgefährlich", denn Trump lege auch Hand an die "globale Sicherheitsordnung". Und auch die Bildzeitung konnte da nicht abseits stehen und titelte: "TRUMP TRIFFT PUTIN, Wie gefährlich wird dieser Gipfel für uns?"

Die Medien, die Politiker, die "Experten", sie alle haben Angst, Trump könnte die diplomatischen Erfolge Russlands zur Schaffung einer dauerhaften Friedensordnung in Syrien und der Region anerkennen und sein Wahlversprechen wahrmachen, alle US-Truppen aus dem Nahen Osten nach Hause zu holen. Zugleich befürchten man in der NATO, dass Trump sich in Helsinki mit Putin auf einen Deal einigen könnte.

Der Deal könnte z. B. so aussehen, dass sich statt der Eskalation westlicher Sanktionen und aggressiver, militärischer Machtdemonstrationen an den Grenzen Russlands Trump und Putin darauf einigen, die strittigen Punkte zwischen West und Ost an Verhandlungstischen zu lösen. Schon in Singapur hatte Trump vor wenigen Wochen beim Gipfel mit dem nordkoreanischen Präsidenten mit einem solchen Schritt überrascht.

Entdecken Trump und Putin das Erfolgsrezept der 1980er Jahre wieder?

Für die sicherheitspolitischen "Experten" des Westens wäre eine solche Einigung mit Russland der reinste Frevel. Allerdings hatte es auch im Westen am Mitte der 1980er Jahre schon einmal die Erkenntnis gegeben, dass miteinander reden besser als aufeinander schießen ist. Diese Erkenntnis besagte, dass Sicherheitspolitik nur dann beständig ist, wenn meine Sicherheit nicht die Sicherheit der Gegenseite bedroht oder untergräbt. Das passiert z. B., wenn ich mich im Alleingang bis an die Zähne bewaffne, statt mit der Gegenseite auf der Suche nach einem Gleichgewicht auf niedrigem Niveau konstruktiv zu verhandeln.

Auf den Punkt gebracht bedeutet das, dass meine Sicherheit zugleich Sicherheit für den anderen bedeuten muss. Von dieser fundamentalen Erkenntnis, die sich ab Mitte der 1980er auch in der NATO im Umgang mit dem Warschauer Vertrag durchgesetzt hatte, sind die militärpolitischen Eliten des Westens heute wieder Lichtjahre entfernt.

Architekten westliche Großmachtpolitik sehen ihr Geschäftsmodell bedroht

In über zwei Jahrzehnten globaler Alleinherrschaft der einzigen Supermacht hat das US-Establishment die hohe Kunst der Diplomatie verlernt. Stattdessen hat sich Washington zunehmend mit der einfachen, aber brutalen Methode erpresserischer Drohungen und kriegerischer Interventionen durchgesetzt. Mit diesem Geschäftsmodell, das die angeblich "liberale" westliche Weltordnung absicherte, haben ganze Generationen von Politikern, "Experten" und Journalisten in den USA und den mit diesen verbündeten Ländern Karriere gemacht. Und dank des großzügigen Zuwendungen des rüstungs- und sicherheitstechnischen, industriellen Komplexes sind sie dabei auch in der Regel reich geworden. Diese ihre Welt sehen sie nun durch die möglichen Folgen des Trump-Putin-Gipfels bedroht.

Sie haben Angst um ihr verbrecherisches Geschäftsmodell, von dem sie jahrzehntelang profitiert haben. Dieses Geschäftsmodell beruht auf Zerstörung, Hunger, Krankheit und Tod für Millionen Menschen und auf der Vertreibung ganzer Völkerschaften. Ein Blick auf die Lage im Nahen und Mittleren Osten genügt: Wie unendlich viel besser ginge es den Menschen dort heute, wenn die USA und ihre westlichen Mittäter auf ihre "Demokratie"-Hilfe verzichtet hätten.

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