Österreich 2025: Ein Jahr voller Hoffnungen, Kosten und Überraschungen
Das Jahr 2025 beginnt für Österreich politisch und gesellschaftlich mit viel Dynamik und einigen potenziellen Überraschungen. Während die Verhandlungen zur neuen Bundesregierung, einer möglichen Koalition aus ÖVP, SPÖ und Neos, noch laufen, zeichnen sich bereits einschneidende Änderungen für die Bürgerinnen und Bürger ab.
Besonders die steigenden Kosten im Energiebereich und die neuen steuerlichen Regelungen dürften die öffentliche Diskussion prägen.
Nach einem intensiven Wahljahr 2024, das nicht nur die Nationalratswahl, sondern auch EU-Wahlen und zahlreiche Regionalentscheidungen umfasste, bleibt die politische Landschaft im Jahr 2025 in Bewegung. Den Auftakt macht die Linzer Bürgermeisterwahl am 12. Januar, gefolgt von der Landtagswahl im Burgenland und den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich. Im Herbst steht dann die richtungsweisende Wien-Wahl an, die als Stimmungstest für die neue Regierung gewertet werden dürfte.
Parallel dazu kämpft das Land mit den Folgen der anhaltenden Inflation. Besonders die Energiekosten belasten die Haushalte. Höhere Netzgebühren und das Ende der staatlichen Strompreisbremse führen zu deutlichen Preissteigerungen.
Laut der Regulierungsbehörde E-Control werden die Stromkosten um durchschnittlich 23,1 Prozent und die Gaspreise um 16,6 Prozent steigen. Besonders stark betroffen sind Niederösterreich, Wien und die Steiermark.
Auf der anderen Seite stehen einige steuerliche Erleichterungen an. So werden die Tarifgrenzen der Einkommenssteuer an die Inflation angepasst, was vor allem mittleren Einkommen zugutekommt.
Auch die Kleinunternehmergrenze steigt auf 55.000 Euro. Für Pendler wird das Kilometergeld erhöht, und Familien mit niedrigen Einkommen können sich auf einen angepassten Kinderzuschlag freuen. Dennoch dürften diese Maßnahmen die steigenden Lebenshaltungskosten nur teilweise abfedern.
Im Gesundheitswesen steht im Jahr 2025 ein bedeutender Umbruch bevor: Das EU-weite Verbot von quecksilberhaltigem Amalgam tritt in Kraft, was die Zahnarztkosten für viele Patienten erhöhen wird. Gleichzeitig werden die Selbstbehalte für Heilbehelfe und Medikamente angepasst. Positiv hingegen ist der Ausbau digitaler Gesundheitsangebote und die Einführung neuer Facharztstellen für Allgemein- und Familienmedizin.
Auch in der Umweltpolitik gibt es Neuerungen. Ab dem nächsten Jahr gilt in Österreich ein Einwegpfandsystem für Plastikflaschen und Alu-Dosen, mit dem die Recyclingquote verbessert werden soll. Gleichzeitig wird Autofahren teurer: Die Autobahnvignette und die CO₂-Steuer steigen, was sich direkt auf die Treibstoffpreise auswirkt.
Das Jahr 2025 wird für Österreich zweifellos turbulent. Neben den politischen Weichenstellungen und den Herausforderungen im Bereich der Inflation und Energieversorgung stehen auch gesellschaftliche Themen wie Pflege, Gesundheit und Umweltschutz im Fokus.
Für die neue Regierung – egal in welcher Konstellation – dürfte es ein Kraftakt werden, die unterschiedlichen Erwartungen und Anforderungen zu balancieren.
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