Epstein-Skandal: US-Abgeordnete verlangen Erklärung von ABC News für Nicht-Berichterstattung
In einer vom Project Veritas vor zwei Wochen geleakten Videoaufnahme aus dem Jahr 2015 erzählt die ABC-News-Moderatorin Amy Robach gegenüber Kollegen, dass sie ausführliches Material über die kriminellen Aktivitäten Jeffrey Epsteins zusammengetragen habe. Der Sender habe sich jedoch gegen die Ausstrahlung des Beitrags entschieden.
Es wird der Tag kommen, an dem uns klar wird, dass Jeffrey Epstein der furchtbarste Pädophile ist, den dieses Land je gekannt hat", zitiert Robach in dem Gespräch den Rechtsanwalt eines mutmaßlichen Opfers.
Der registrierte Sexualstraftäter und Milliardär war im Juli 2019 erneut verhaftet worden. Epstein wurde vorgeworfen, einen Sexhandelsring mit Minderjährigen unterhalten zu haben, in den auch hochrangige Politiker und Entscheidungsträger involviert sein sollen, darunter auch der britische Prinz Andrew. Laut Rohrbach hat das britische Königshaus erfolgreich Druck auf den Sender ausgeübt, den Beitrag in der Mottenkiste zu versenken.
Mehr zum Thema - Prinz Andrew und der Epstein-Skandal: Die britische Presse zeigt auf Russland
"Ich hatte dieses Interview mit Virginia Roberts. (...) Wir wollten damit nicht auf Sendung gehen", sagt Robach in dem geleakten Gespräch. Roberts beschuldigte Epstein, von ihm als Sexsklavin benutzt und an dessen mächtige Freunde vermittelt worden zu sein. Zu diesen zähle auch Prinz Andrew, der die damals 17-Jährige im Jahr 2001 missbraucht haben soll. Der Prinz bestreitet die Vorwürfe.
Einen Monat nach seiner Festnahme wurde Epstein tot in seiner Zelle aufgefunden. Die Behörden reden von Selbstmord. Experten wie der renommierte US-Pathologe Dr. Michael Baden gehen jedoch von Mord aus. Der ominöse Fall schlägt in den USA immer höhere Wellen. In sozialen Netzwerken erfreut sich der Ausspruch "Epstein didn't kill himself" ("Epstein hat sich nicht umgebracht") großer Beliebtheit.
US-Abgeordnete fordern Aufklärung von ABC News
ABC News gerät nun immer stärker unter Druck. Am Wochenende verfasste der republikanischen Minderheitsführer im US-Repräsentantenhaus, Kevin McCarthy, zusammen mit zwei weiteren Abgeordneten einen Brief an Senderpräsident James Goldston. Darin wird verlangt, dass der Sender die Namen derjenigen nennt, die an der Entscheidung beteiligt waren, nicht über den Fall zu berichten:
Wer war an der Entscheidung beteiligt, dass diese Geschichte nicht von öffentlichem Interesse war, und was waren die Gründe für die Entscheidung?
Die Abgeordneten kritisieren auch den Umgang des Senders mit dem geleakten Video, der vor allem daran interessiert war, die Quelle des Leaks aufzuspüren. Vor gut einer Woche feuerte der US-Sender CBS eine Mitarbeiterin, die früher für ABC News gearbeitet und das Video durchgestochen haben soll. CBS soll zuvor entsprechende Hinweise von ABC News erhalten haben. Die Betroffene, die Produzentin Ashley Bianco, bestreitet jedoch die Anschuldigungen.
Mehr zum Thema - Interview mit Epsteins Anwalt: "Es würde mich nicht überraschen, wenn ihm etwas widerfahren ist"
In dem Brief der US-Abgeordneten heißt es zu dem Vorgang:
Wir halten die Aufdeckung der Informationsquelle für wesentlich unbedeutender als die Möglichkeit, eine Menschenhandels-Operation aufzudecken.
Zuvor hatte ABC News erklärt, den Epstein-Beitrag vor vier Jahren nicht ausgestrahlt zu haben, weil die darin erhobenen Vorwürfe nicht verifiziert werden konnten. In ihrem Schreiben wollen die Abgeordneten zudem wissen, welche zusätzlichen Informationen der Sender nach dem ersten Gespräch mit Roberts über Epstein in Erfahrung bringen konnte und ob er die Behörden jederzeit über seine Kenntnisse informiert hat.
Mehr zum Thema - Epstein-Klägerinnen vor Gericht: Wollen Untersuchung seines Todes und seiner Komplizen
Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.