Nordamerika

Internationaler Top-Pathologe zweifelt Epsteins Selbstmord an: "Es gibt Beweise für Mord"

Der weltweit renommierte US-Pathologe Dr. Michael Baden meldet Zweifel an der offiziellen Version eines Selbstmords von Jeffrey Epstein an. Baden, der schon an den Untersuchungen zum Kennedy-Attentat beteiligt war, sieht vielmehr Hinweise auf ein Gewaltverbrechen.
Internationaler Top-Pathologe zweifelt Epsteins Selbstmord an: "Es gibt Beweise für Mord"Quelle: Reuters

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Seit dem mutmaßlichen Selbstmord Jeffrey Epsteins am 10. August 2019 reißen die Zweifel an der offiziellen Version der Ereignisse nicht ab. Die neueste Kritik an den Untersuchungsergebnissen der New Yorker Gerichtsmedizin kommt aus berufenem Munde. US-Pathologe Dr. Michael Baden widerspricht der bisherigen offiziellen Darstellung, Epstein habe sich selbst in seiner Gefängniszelle mit einem Bettlaken erhängt.

Der 85-jährige Baden, der auf dem Gebiet der Gerichtsmedizin als Koryphäe gilt, war schon an den Untersuchungen der Attentate auf Präsident John F. Kennedy (1963) und den Bürgerrechtler Martin Luther King (1968) beteiligt. Im Auftrag der Epstein-Familie beobachtete er die Obduktion von Jeffrey Epstein. Seine Schlussfolgerung:

Die Suizid-These der Gerichtsmedizin in New York scheint falsch zu sein. Es gibt Beweise für einen Mord.

Dies erklärte Baden gegenüber dem US-amerikanischen Nachrichtensender Fox News. Der Pathologe verwies auf Knochenbrüche an beiden Seiten von Epsteins Hals, die typisch für Opfer seien, die erwürgt wurden. Baden, der schon mehr als 20.000 Obduktionen leitete, sagt weiter:

In den vergangenen 50 Jahren habe ich solche Brüche kein einziges Mal bei einem Suizid gesehen.

Die Frakturen Epsteins seien für einen Selbstmord durch Erhängen äußerst ungewöhnlich und würden viel häufiger bei Strangulierungen durch Fremdeinwirkung auftreten. Zudem habe Epstein Blutungen in den Augen gehabt, die ebenfalls auf eine Strangulierung, also Mord, hinweisen würden, erklärte Baden in einem weiteren Interview mit der US-amerikanischen Zeitung Miami Herald. Er kritisierte zudem das Vorgehen der New Yorker Behörden. Gegenüber dem Miami Herald sagte Baden weiter:

Sie stürzten die Leiche aus dem Gefängnis, was sie nicht tun sollten, weil das die Beweise zerstört.

Baden wies auch darauf hin, dass die Pathologin, die die Autopsie in New York durchführte, Dr. Kristin Roman, Schwierigkeiten gehabt habe, einen Suizid festzustellen. Deswegen habe sie zunächst "Todesursache ausstehend" in den vorläufigen Bericht eingetragen. Baden dazu:

Die Autopsie unterstützte die Selbstmord-These nicht. Das ist es, was sie niedergeschrieben hat. Dann änderte Dr. Sampson eine Woche später die Todesursache in Selbstmord. Der Bruder [Mark Epstein, Anmerkung der Redaktion] hat versucht, herauszufinden, warum die Änderung vorgenommen wurde. (...) Was waren die Beweise?

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Bei Dr. Barbara Sampson handelt es sich um die Leiterin der New Yorker Gerichtsmedizin, also die Chefin von Dr. Kristin Roman. Sampson hat den vollständigen Autopsiebericht nicht veröffentlicht. Ferner warf Baden dem FBI auch indirekt ungenügende Ermittlungsbemühungen vor:

Ich hätte gerne zusätzliche Informationen. Wessen DNA ist auf dem Bettlaken? Konnte das FBI irgendwelche Informationen aus dem Video der Gefängniszelle und dem Hallenvideo entnehmen? Haben sie herausgefunden, ob es zeigt, dass er sich aufhängt oder dass jemand Unbefugtes aus dem Flur in die Zelle gegangen ist? Hat das FBI einen der Häftlinge befragt? Haben sie einen der Wachen befragt, die angeblich geschlafen haben?

Bei den Untersuchungen zu dem mutmaßlichen Selbstmord stellten die Ermittler fest, dass beide Gefängnisbeamte, die Epstein im 30-Minuten-Takt überwachen sollten, offenbar eingeschlafen waren. Außerdem waren ausgerechnet in dem Gefängnisflügel, in dem Epstein festgehalten wurde, nicht alle Sicherheitskameras in Betrieb. Baden erklärte dazu, dass er es in 50 Jahren noch nie mit einem Todesfall in einem Gefängnis zu tun gehabt habe, bei dem zwei Strafvollzugsbeamte eingeschlafen sind.

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Der 66 Jahre alte Epstein war Ende Juli dieses Jahres in New York verhaftet worden. Er soll jahrzehntelang minderjährige Mädchen missbraucht und sie auch anderen Männern zugeführt haben. Zu den Bekannten des bereits 2008 wegen sexuellen Missbrauchs verurteilten Geschäftsmanns gehörten auch die US-amerikanischen Präsidenten Bill Clinton und Donald Trump sowie Prinz Andrew aus Großbritannien.

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