Donald Trump feuert Sicherheitsberater John Bolton
Auf dem Kurznachrichtendienst Twitter schrieb US-Präsident Donald Trump, er habe John Bolton informiert, dass "seine Dienste im Weißen Haus nicht mehr benötigt werden". Trump erklärte, er sei wie so viele in der Regierung mit Bolton bei vielen seiner Vorschläge sehr unterschiedlicher Meinung gewesen. Er habe ihn deshalb um seinen Rücktritt gebeten.
I informed John Bolton last night that his services are no longer needed at the White House. I disagreed strongly with many of his suggestions, as did others in the Administration, and therefore....
— Donald J. Trump (@realDonaldTrump) September 10, 2019
Am Dienstagmorgen habe Bolton seinen Rücktritt eingereicht.
....I asked John for his resignation, which was given to me this morning. I thank John very much for his service. I will be naming a new National Security Advisor next week.
— Donald J. Trump (@realDonaldTrump) September 10, 2019
Ein neuer Nationaler Sicherheitsberater soll in der kommenden Woche benannt werden. John Bolton bekleidete den Posten seit April 2018. Er war nach Michael Flynn und H. R. McMaster bereits die dritte Person während Trumps Amtszeit, die dieses Amt inne hatte.
Bolton widerspricht der Darstellung
Der nun entlassene Nationale Sicherheitsberater widerspricht jedoch der Darstellung des US-Präsidenten zu seinem Rücktritt. So schreibt Bolton am Dienstag auf Twitter, er habe am Montagabend angeboten, zurückzutreten. Trump habe daraufhin gesagt: "Lass uns morgen darüber sprechen."
I offered to resign last night and President Trump said, "Let's talk about it tomorrow."
— John Bolton (@AmbJohnBolton) September 10, 2019
Trump verkündete die Nachricht nur 90 Minuten vor Boltons Erscheinen auf einer zuvor angekündigten gemeinsamen Pressekonferenz mit US-Außenminister Mike Pompeo und Finanzminister Steven Mnuchin.
Bolton gilt in außenpolitischen Fragen als Hardliner. Nach seiner Ernennung zum Sicherheitsberater tat er alles, um seinem Ruf als überzeugter Kriegsfalke gerecht zu werden. Er plädiert für Anwendung militärischer Gewalt und Regimewechsel in Syrien, Venezuela, Nordkorea und im Iran. Der 70-Jährige unterstützte auch nachdrücklich den Rückzug der USA aus dem Atomabkommen mit Teheran.
Zudem gibt es zwischen ihm und dem US-Präsidenten offenbar auch Differenzen bezüglich des Themas Afghanistan. Bolton soll laut US-Medien gegen ein von Trump für vergangenen Sonntag geplantes Geheimtreffen mit Taliban-Vertretern in Camp David, dem Landsitz des US-Präsidenten, gewesen sein. Trump hatte das Treffen am Samstagabend abgesagt.
Spekulationen über einen baldigen Abgang Boltons gab es reichlich in den letzten Monaten in Washington. Bereits im Juli sagte der ehemalige CIA-Agent und Whistleblower John Kiriakou gegenüber RT, Boltons Kopf liege "auf dem Richtblock", da Trump anscheinend seines Lobbyierens für einen Krieg mit dem Iran müde sei.
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