Nordamerika

Briten statt Russen: 47 Prozent der US-amerikanischen Wähler glauben nun an ein "Hillary-Gate"

Nachdem FBI-Sonderermittler Robert Mueller keine Beweise über eine mutmaßliche Zusammenarbeit zwischen Trump und Russland liefern konnte, konzentriert sich die Aufmerksamkeit nun offenbar auf Hillary Clinton - wegen des berüchtigten "Steele-Dossiers".
Briten statt Russen: 47 Prozent der US-amerikanischen Wähler glauben nun an ein "Hillary-Gate"Quelle: Reuters © Yuri Gripas

Rund 47 Prozent der US-amerikanischen Wähler glauben mittlerweile offenbar, dass die ehemalige Präsidentschaftskandidatin Hillary Clinton mit ausländischen Agenten zusammengearbeitet hat. Zu diesem Ergebnis kommt eine Telefon-Umfrage des US-amerikanischen Instituts Rasmussen Reports. Dabei geht es nicht - wie bei den Vorwürfen gegen Donald Trump - um Russland, sondern vielmehr um das berüchtigte "Steele-Dossier".

Christopher Steele, der ehemalige Agent des britischen Geheimdienstes MI6, hatte im Namen der privaten Nachrichtenagentur Fusion GPS ein angeblich kompromittierendes Dossier über den damaligen Präsidentschaftskandidaten Donald Trump verfasst. Steele begann seine "Untersuchung der Kontakte zwischen Trumps Wahlkampfteam und russischen Stellen" im Juni 2016 im Auftrag der in Washington, D.C. ansässigen Firma Fusion GPS. Fusion GPS war von Personen aus der Demokratischen Partei dafür bezahlt worden.

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Das Dossier wurde, trotz der Verwendung zahlreicher nicht überprüfbarer oder sogar nicht benannter Quellen, für das Justizministerium zu einer der Grundlagen in den Ermittlungen gegen Trump. Einige der von Steele verwendeten unbewiesenen Referenzen stammen angeblich aus den höchsten Rängen der russischen Regierung. Doch die ergebnislosen Ermittlungen des FBI-Sonderermittlers Robert Mueller wecken immer mehr Zweifel an dem "Steele-Dossier".

Viele der vermeintlich sensationellen Enthüllungen in dem Dossier waren weder von Steele mit Beweisen untermauert noch konnten sie in Muellers Untersuchung bestätigt werden, einschließlich der skandalträchtigen Behauptung, dass der russische Geheimdienst im Besitz von kompromittierendem Filmmaterial sei, das Trump mit Prostituierten zeige. Wenn es sich bei dem "Dossier" jedoch um eine gezielte Fälschung handelt, liegt der Verdacht nahe, dass Clintons Team für die Wahlkampagne mit ausländischen Agenten konspiriert haben könnte.

Neben Christopher Steele zählt dazu auch Stefan Halper, ein langjähriger CIA-Agent, der beim ehemaligen Chef des MI6 beschäftigt war. Trump selbst hat früher bereits behauptet, dass Clinton bei der Erstellung dieses Dossiers mit ausländischen Agenten zusammengearbeitet habe. Nach dem Scheitern der Mueller-Ermittlungen in Sachen Trump spiegelt das Ergebnis der Telefonumfrage eventuell eine Wende in den Skandalgeschichten rund um die Präsidentschaftswahlen in 2016 wider.

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