Gesundheitszustand des US-Militärs: Komasäufer, übergewichtige und schlaflose Menschen
Untersucht wird die Gesundheit der US-Militärangehörigen vom "Health Related Behaviours Survey" (HRBS). 18.000 Militärangestellte aus allen Rängen nahmen an der Gesundheitsuntersuchung teil. Dem Body-Mass-Index des Militärs nach ist über die Hälfte (66 Prozent) von ihnen übergewichtig oder fettleibig.
Die meisten Übergewichtigen, insgesamt 69,4 Prozent, sind in der Armee zu finden. An zweiter Stelle stehen die Küstenwachen (67,8 Prozent), die Navy (64,6 Prozent), die Luftwaffe (63,1 Prozent) und die Marinesoldaten (60,9 Prozent).
Die das Übergewicht betreffenden Ergebnisse der Studie stehen im Einklang mit dem allgemeinen Gesundheitszustand der US-Bürger. Im Jahr 2015 galt einer von drei jungen Amerikanern als zu fettleibig, um in den Dienst des Militärs gestellt zu werden.
Ein weiteres Problem der Soldaten ist der Schlafmangel. 59,4 Prozent gaben an, weniger Schlaf als nötig zu bekommen, 33,2 Prozent sagten, ihr Schlafmangel führe regelmäßig zu Energiemangel. Damit ist der Schlafmangel bei Soldaten doppelt so hoch wie in der Bevölkerung der Vereinigten Staaten. Gegen den Energiemangel am Tag greifen viele US-Soldaten zu gesundheitsschädlichen Energydrinks.
Während die Einnahme von Drogen beim Militär im Vergleich zum Rest der US-Bevölkerung relativ gering ist, ist "Komasaufen" ein bleibendes Problem. Von "Komasaufen" ist dann die Rede, wenn eine Frau vier alkoholische Getränke nacheinander zu sich nimmt, bei Männern sind es fünf alkoholhaltige Getränke.
US-Zivilisten, die in ihrer Freizeit Komasaufen betreiben, sind von einem höheren Risiko betroffen, ihre Arbeitsaufgaben nicht erfüllen zu können, kriminell zu werden und am Steuer zu trinken. Die Auswirkungen des Komasaufens beim Militär wurden bisher nicht im speziellen untersucht.
Die Studie fast zusammen:
Basierend auf den HRBS-Ergebnissen sind die Verhaltensweisen und Ergebnisse, die sofortige Aufmerksamkeit verdienen: Komasaufen, Rauchen und E-Zigarettenkonsum, übergewichtiges und fettleibiges Personal, uneinheitlicher Gebrauch von Empfängnisverhütung, Personen mit hohem Risiko für HIV-Infektionen, Schlaf, Fehlzeiten und verringerte Produktivität.
Eine neue Direktive des US-Präsidenten Donald Trump könnte dazu führen, dass HIV-positive US-Soldaten vom Dienst suspendiert werden. Unter dem Namen "Deploy or Get Out!" (Bereitstellen oder Aussteigen) sollen all jene aussortiert werden, die nicht im Stande sind, zwölf Monate ohne Unterbrechung Teil eines Auslandseinsatzes zu sein. Strittig ist, wer als einsatzfähig gilt. Neue Daten zum Gesundheitszustand des US-Militärs werden Ende des Jahres erhoben.
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