Prozessbeginn gegen Ex-Wahlkampfchef Trumps: Statt "Russland-Affäre" lohnenswerte Ukrainegeschäfte

Der einstige Kampagnenmanager von Donald Trump, Paul Manafort, steht in den USA vor Gericht. Ihm wird Steuer- und Geldbetrug vorgeworfen. Im September soll es um die sogenannte "Russland-Affäre" gehen, für welche Sonderermittler Robert Mueller weiterhin Beweise sucht.

Robert Mueller, Sonderermittler des FBI und der als "Russland-Affäre" getauften Untersuchung, sucht unaufhörlich nach Beweisen, welche eine Einmischung Russlands in die US-Wahlen von 2016 belegen. Der erste Prozess, der am heutigen Dienstag in den USA vor Gericht in Virginia beginnt, beschäftigt sich nicht mit Russland sondern mit Verbindungen zur Ukraine. Es geht um Geschäfte des einstigen Wahlkampfchefs und Politikberaters Paul Manafort mit dem ehemaligen Ministerpräsidenten der Ukraine, Viktor Janukowitsch. 

Die Geschäftsverbindungen zwischen Manafort und Janukowitsch begannen 2006. Stolze 60 Millionen Dollar soll Manafort nicht versteuert haben. Insgesamt 35 Zeugen sind geladen, um die Steuerhinterziehungen und das verschwenderische Leben Manaforts zu bezeugen. Die Anklageschrift beinhaltet 32 Anklagepunkte. Im Juni musste Manafort in Haft, da er versucht haben soll, Menschen aus seinem Umfeld zu Falschaussagen zu bringen. Eine Kooperation mit Mueller verweigert Manafort vehement.

Rick Garris, ehemaliger Geschäftspartner Manaforts, zeigte sich geständig. Die Medien warten auf seine Aussage vor Gericht mit welcher er Manafort belasten und so die Sage der "Russland-Affäre" wiederbeleben könnte.  

Ab September wird es dann um die Verbindungen zu Russland gehen und Manafort steht wieder im Fokus des Prozesses. Ihm wird vorgeworfen gute Kontakte zu russischen Oligarchen gehabt zu haben und unentgeltlich für Trump tätig gewesen zu sein. Vermutet wird, dass er von anderer Stelle bezahlt wurde, um im russischen Interesse Einfluss auf die Wahlen zu nehmen. US-Präsident Donald Trump spricht von einer "Hexenjagd". Im Sommer vor den US-Wahlen soll sich Manafort an einem Deal mit Russland versucht haben. Dem russischen Milliardär Oleg Deripaska soll er über eine Mittelsperson private Informationen rund um den Wahlkampf in den USA angeboten haben. Zum Geschäft mit den Informationen kam es allerdings nicht.

Um seine Anwälte bezahlen zu können, die Konten Manaforts wurden eingefroren, sammeln Freunde Manaforts im Internet Geld. Der leitende Richter des Verfahrens T.S. Ellis:

Angesichts der Natur der Anklagepunkte und der offensichtlichen Beweislast gegen ihn ist es sehr realistisch, dass er den Rest seines Lebens im Gefängnis verbringen könnte.