Wachsende soziale Kälte: Immer mehr Selbstmorde erschüttern US-Gesellschaft
In konkreten Zahlen ausgedrückt, starben im Jahr 2016 etwa 45.000 US-Amerikaner durch Selbstmord. Die Zahl der Verkehrstoten lag im gleichen Zeitraum bei 37.757, die der Mordopfer bei 17.793. Dies geht aus den jüngsten Erkenntnissen des Centers for Disease Control and Prevention (CDC) hervor. Damit rangiert der Tod durch Selbstmord unter den zehn häufigsten Todesursachen in den Vereinigten Staaten.
Von 1999 bis 2016 stiegen die Selbstmordraten in nahezu jedem [Bundes-] Staat an", heißt es in der entsprechenden Studie.
In der Hälfte der US-Bundesstaaten stieg die Rate seit 1999 um ganze 30 Prozent an, in einigen Staaten sogar zwischen 38 und 58 Prozent. Die Selbstmordrate stieg dabei bei beiden Geschlechtern und allen ethnischen Gruppen. Auch zwischen Stadt- und Landbevölkerung ließ sich demnach kein signifikanter Unterschied feststellen.
Dabei hänge der massive Anstieg an Selbsttötungen nicht, wie sich vermuten ließe, mit mentalen Problemen der Menschen zusammen.
Tatsächlich verhält es sich so, dass viele Menschen, die Selbstmorde begingen, nicht mit psychischen Krankheiten diagnostiziert wurden", heißt es in dem Bericht.
Nach Angaben der stellvertretenden CDC-Direktorin Dr. Anne Schuchat wiesen über die Hälfte der Personen, die durch eigene Hand aus dem Leben schieden, keine entsprechende Diagnose auf.
Die Ergebnisse sind erschütternd. Selbstmord ist aktuell eine der Top-Ten-Todesursachen in den USA und eine von drei Todesursachen, die sich auf dem Vormarsch befinden. Daher betrachten wir es als ein Problem der öffentlichen Gesundheit und als etwas, das es überall um uns herum geben kann.
Bei den anderen beiden auf dem Vormarsch befindlichen Todesursachen handelt es sich demnach um Alzheimer und die Überdosierung von Drogen. Als Ursache für die steigende Selbstmordrate wird vor allem die Erosion des sozialen Gefüges in den Vereinigten Staaten genannt. Bereits in den Jahren 1960 bis 1995 sei das Steigen der Selbstmordrate mit der Kürzung der Sozialausgaben in Verbindung begracht worden.
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Zu den Sozialausgaben, die aktuell von Kürzungen betroffen sind, zählen Programme wie Medicaid, des Weiteren medizinische Hilfsangebote für einkommensschwache Personen, die temporäre Hilfe für bedürftige Familien oder Programme wie "Supplemental Security Income" für Blinde, Behinderte und ältere Menschen. Auch die Finanzierung öffentlicher Krankenhäuser gehe weiter zurück.
Der Business Insider verweist darauf, dass die USA bei den Sozialausgaben im Vergleich etwa zu Westeuropa am unteren Ende des Spektrums rangieren. So würden beispielsweise nur 18,8 Prozent des US-BIP für Sozialhilfe ausgegeben, während die meisten OECD-Staaten dafür mindestens 25 Prozent ihres BIP aufbrächten.
Unsere Selbstmordraten steigen, während sie [die Sozialausgaben] sinken", beklagt der Business Insider.
Allein Belgien, Finnland und Frankreich wiesen demzufolge höhere Selbstmordraten als die USA auf.
Auch der Grad der Kluft zwischen Arm und Reich in den USA unterscheidet sich nach wie vor von dem in den meisten Staaten Europas. Je größer das Level der Einkommensungleichheit in den US-Bundesstaaten sei, desto wahrscheinlicher werde ein Selbstmord, hält Science Direct fest.
Die Einkommensungleichheit auf staatlicher Ebene führt zu einem höheren Risiko an CHD [koronare Herzerkrankung] und Selbstmord zu sterben.
Im Jahr 2013 betrug das Durchschnittseinkommen der reichsten Prozents der US-Amerikaner 1.153.293 US-Dollar - mehr als das 25-Fache des Durchschnittseinkommens der übrigen US-Bürger.
Die stellvertretende CDC-Direktorin Schuchat hält fest:
Wir haben nicht alle Antworten. Es mag mehrere geben, aber wir wussten, dass wirtschaftliche Faktoren das Selbstmordrisiko erhöhen können und dass ein eingeschränkter Zugang zu Pflege-, Verhaltens- und Sozialdiensten auch das Selbstmordrisiko erhöhen kann.
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