Nordamerika

Facebook: Fake-News-Vorwurf nach Spendenkampagne mit irreführendem Bild

Duldet Facebook inakkurate Angaben, wenn diese nur einem politisch genehmen Zweck dienen? Nachdem eine besonders erfolgreiche Spendenkampagne mit einem Bild geworben hatte, dessen Kontext nicht so ganz zum Anlass passte, gingen die Wogen hoch.
Facebook: Fake-News-Vorwurf nach Spendenkampagne mit irreführendem Bild

Während die chronisch angespannte Lage an der Grenze zwischen Mexiko und den USA seit der Einführung des Illegal Immigration Reform and Immigrant Responsibility Acts im Jahr 1996 lange Zeit keine bedeutenden Aufwallungen in der US-amerikanischen Medienöffentlichkeit nach sich gezogen hatte, ist sie seit der Einführung der "Null-Toleranz-Politik" des US-Präsidenten Donald Trump gegen illegale Einwanderung in aller Munde.

Insbesondere die vermehrte Trennung minderjähriger Kinder von deren Eltern, bedingt durch die häufigere Inhaftierung illegaler Grenzgänger und das Verbot, Kinder in Gefängnissen unterzubringen, diente vor allem den oppositionellen Demokraten und den ihnen nahestehenden Medien als Aufhänger für eine politische Kampagne gegen den Präsidenten. Dessen Anhänger schlafen nicht und suchen nach Anknüpfungspunkten, um die Protagonisten der plötzlichen Empörung in den Verdacht der Unaufrichtigkeit zu setzen.

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In diesem Zusammenhang ist auch der Social-Media-Gigant Facebook in die Kritik geraten. Wie Breitbart Newsberichtet, hat das Netzwerk, das sich seit geraumer Zeit dem Kampf gegen "Fake News" verschrieben hat, Aktivisten die Möglichkeit eingeräumt, etwa 20 Millionen US-Dollar für die Anliegen von Einwanderern an der Grenze zu Mexiko zu sammeln. Die Aktion war illustriert mit einem Foto, das angeblich ein kleines Mädchen zeigen soll, das von seiner Mutter getrennt worden wäre.

Mutter war schon zuvor einmal abgeschoben worden

Unter dem Titel "Hilf uns, eingewanderte Eltern wieder mit ihrem Kind zu vereinen" bittet die Organisation RAICES, laut USA Today eine "gemeinnützige Organisation aus Texas, die Familien durch Rechtsbeistand und Übersetzungsdienste hilft", um Geldspenden. Hinter dem Aufruf soll dabei ein Paar stehen, von dem beide Teile in der Technologieindustrie des Silicon Valley beschäftigt sind.

Das Illustrationsbild für die Fundraising-Seite, welches das weinende zweijährige Mädchen zeigen soll, das von seiner Mutter getrennt wird, während die US-Grenzbehörden diese durchsuchen, wurde auch von Medien gerne aufgegriffen, um die Debatte um die Politik der Regierung bezüglich der Einwanderungskontrolle um eine emotionale Note zu bereichern.

Am Donnerstag wurde jedoch bekannt, dass Mutter und Tochter zu keinem Zeitpunkt voneinander getrennt waren, sondern beide in einer von den US-Bundesbehörden betriebenen Wohneinrichtung für Familien in Texas leben.

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Es kam zudem heraus, dass die Mutter des Kindes offenbar bereits zuvor schon einmal aus den USA abgeschoben wurde. Ihr Ehemann in Honduras gab an, dass sie ihn und drei weitere Kinder Anfang Juni ohne vorherige Nachricht verlassen und einem Schlepper 6.000 US-Dollar bezahlt hätte, um sie in den Norden zu bringen. Dort habe sie sich bessere wirtschaftliche Aussichten versprochen.

Fast 20 Millionen für Einwandererhilfe gesammelt

Den Fotografen John Moore von Getty Images gibt es tatsächlich. Getty erklärte, lediglich von einer "möglichen Trennung" gesprochen zu haben, die Mutter und Tochter zu gewärtigen hätten. Medien und Aktivisten hatten das Mädchen in weiterer Folge jedoch als tatsächliches Trennungsopfer dargestellt.

Mit Stand von Donnerstagabend war es dem Fundraiser gelungen, nicht weniger als 17.794.627 US-Dollar an Spenden einzunehmen. Das war das beste Ergebnis einer einzelnen Crowdfunding-Kampagne in der Geschichte des sozialen Mediums. Das Bild wird für die Kampagne bis dato weiterverwendet.

Konservative haben Facebook wiederholt vorgeworfen, die Fake-News-Debatte dafür zu missbrauchen, unter dem Vorwand der Sicherstellung akkurater Informationen Zensur gegen missliebige Meinungen zu betreiben.

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