Nordamerika

Zustimmungswerte für Trump zu gut: Institut geht auf Distanz zu eigener Umfrage

Ipsos erhebt Woche für Woche die Zustimmungswerte zur Politik des Präsidenten und des Kongresses in den USA. Jüngst verzeichnete das Institut ein deutliches Plus für Donald Trump und seine Amtsführung. Von einem Trend will es noch nicht sprechen.
Zustimmungswerte für Trump zu gut: Institut geht auf Distanz zu eigener Umfrage

Das renommierte Umfrageinstitut Reuters/Ipsos traute offenbar in Anbetracht der Ergebnisse einer ihrer jüngsten Meinungsumfragen ihren Augen nicht - und entschloss sich dazu, diese mit einem Beipacktext zu versehen.

Jede Serie von Umfragen hat ihre gelegentlichen Ausreißer und unserer Meinung nach ist dies einer", erklärte das Forschungsteam dazu. "Deshalb werden wir, während wir die Ergebnisse im Interesse der Transparenz darlegen, keinen Beginn eines neuen Trends ankündigen, ehe wir nicht mehr Daten haben, um dieses Muster zu untermauern."

Was das Umfrageinstitut so konsterniert, ist, dass US-Präsident Donald Trump trotz der breiten Opposition, die bis in die politischen Ränge der eigenen Partei reicht, trotz der negativsten Medienberichterstattung, die je ein US-Präsident zu verzeichnen hatte, und trotz der ungebrochen weitergeführten Ermittlungen in der angeblichen "Russiagate"-Affäre einen spürbaren Sprung im Bereich der Zustimmungswerte zu verzeichnen hatte. Für die Demokraten ist dies knapp sechs Monate vor den Zwischenwahlen im November ein Alarmsignal.

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Den Ergebnissen zufolge liegt demnach die Zustimmung für Donald Trump unter allen erwachsenen US-Amerikanern bei 48 Prozent, unter den registrierten Wählern bei 49 Prozent. Dabei liegt der Zustimmungsgrad bei deklarierten Anhängern der Republikaner bei 80 Prozent, unter jenen der Demokraten bei 20. Unter den unabhängigen Wechselwählern liegt er bei genau 50 Prozent. Nur wenige der Befragten haben zu Trumps Amtsführung überhaupt keine Meinung.

Hoher Zuspruch bei der Beschäftigungspolitik und der Terrorbekämpfung

Auch hinsichtlich der anstehenden Kongresswahlen ist der Vorsprung der Demokraten auf fünf Prozent geschrumpft, was jedoch lediglich eine Stimmungslage widerspiegelt, weil die Zahl absoluter Stimmen zum einen - wie das Ergebnis beim Popular Vote zur Präsidentenwahl 2016 zeigte - nicht wahlentscheidend sein muss und zum anderen nicht viel über die konkreten Mehrheitsverhältnisse in den Kongresswahlkreisen aussagt. Die politische Leistung des Kongresses selbst findet nur bei 31 Prozent der Befragten Zustimmung, während 63 Prozent ihr Missfallen ausdrücken.

Was die Themen anbelangt, ist die Zustimmung zur Politik des Präsidenten mit 59 Prozent beim Thema Jobs und Beschäftigung, mit 58 Prozent beim Kampf gegen den "Islamischen Staat" (IS) und mit 57 Prozent beim Thema Wirtschaft am höchsten. Auch beim Thema Steuern (52 Prozent) und Einwanderung (50 Prozent) befürwortet mindestens die Hälfte der Befragten die Art und Weise, wie Trump in den unterschiedlichen Feldern agiert. Mehr Zustimmung als Ablehnung hat er auch bei den Themen Außenpolitik, Außenhandel und Umgang mit dem Kongress.

Dass in der Amtszeit Donald Trumps die Beschäftigungszahlen bei Frauen und Afro-Amerikanern, also zwei Bevölkerungsgruppen, in denen er zuvor unterdurchschnittlichen Rückhalt genossen hatte, auf ein bisheriges Rekordhoch gestiegen waren und mit dem Rapper Kanye West oder der Bloggerin Candice Owens jüngst erstmals namhafte afro-amerikanische Persönlichkeiten öffentlich Trumps politische Erfolge würdigten, könnte ebenso zu dem positiven Trump-Ergebnis beigetragen haben wie die Entspannungspolitik auf der koreanischen Halbinsel.

Nur wenige Bürger teilen die fundamentale Trump-Ablehnung von Demokraten und Medien

Die größte Unzufriedenheit bezüglich der Amtsführung Trumps herrscht auf den Feldern der Gesundheitsreform mit 52 Prozent Ablehnung, der Umweltpolitik mit 51 Prozent sowie mit je 49 Prozent in den Bereichen Identitätspolitik ("Die Art und Weise, wie er Menschen wie mich behandelt"), Konsenswahrung ("Seine Anstrengungen, das Land zu einen") und - wohl ein Grund dafür, dass die Demokraten trotz dünner Beweislage bei den "Russiagate"-Ermittlungen an deren Weiterführung festhalten - beim Thema Russland. Bei diesen Themen haben Demokraten und Leitmedien in der Öffentlichkeit offenbar immer noch eine weitgehende Meinungsführerschaft inne. Bei der Gesundheitsreform ist Trump mit seinen Vorhaben bislang am Widerstand des Kongresses gescheitert.

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Bei den Themen könnte sich jedoch zusätzlich noch einiges verstecktes Potenzial für Trump ergeben. Ein relativ hoher Prozentsatz gibt in vielen Bereichen an, nur in der Tendenz zur Ablehnung zu neigen. Selbst unter den Demokraten lehnt etwa einer von fünf Befragten die Position des Präsidenten nicht vehement ab. Auch gibt es bezogen auf die Themen mehr Unentschlossene als bezüglich der Amtsführung des Präsidenten insgesamt.

Die Ipsos-Umfrage hatte einen Umfang von 1.548 Teilnehmern, davon 556 Demokraten, 579 Republikaner und 163 Unabhängige über 18 Jahre. Das so genannte Konfidenzintervall liegt bei 2,8 Prozentpunkten unter allen Befragten, dabei 4,7 Prozent unter den Demokraten, 4,6 unter den Republikanern und 8,8 bei den nicht parteipolitisch festgelegten.

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