Nordamerika

Todesfahrer von Toronto handelte womöglich aus Frauenhass

Am Montag steuerte ein Mann einen Lieferwagen im Zickzack-Kurs über einen Gehweg. Nach der Tat wollte er eines tödlichen Schuss vonseiten der Polizei provozieren. Die meisten seiner Opfer sind weiblich, nun wird über Frauenhass als mögliches Motiv spekuliert.
Todesfahrer von Toronto handelte womöglich aus FrauenhassQuelle: Reuters © Carlo Allegri

Die Suche nach dem Motiv des mutmaßlichen Amokfahrers von Toronto geht weiter. US-Medien spekulieren nun, dass der 25 Jahre alte Alek Minassian aus Frauenhass gehandelt haben könnte. Zehn Menschen kamen ums Leben, 15 weitere wurden verletzt. Nach einer Schlingerfahrt über belebte Gehwege in Toronto wurde der mutmaßliche Angreifer am Dienstag des zehnfachen Mordes und des versuchten Mordes in 13 weiteren Fällen angeklagt. Die Opfer sind zwischen 20 und 80 Jahre alt. 

Kryptische Botschaften mit Bezug auf Troll-Plattform 4chan

Auf Facebook veröffentlichte er kurz vor der Tat frauenfeindliche Botschaften, berichtet die New York Times. Die kanadische Regierung gehe davon aus, dass der Vorfall keinen terroristischen Hintergrund habe - allerdings sei auch dies noch nicht ganz auszuschließen. Ein Zusammenhang mit dem G7-Treffen bestehe jedoch definitiv nicht. In Toronto tagten bis Montag die Außenminister von G7.

Der Sender CNN berichtete, Minassian habe auf einem ihm zugeschriebenen Facebook-Konto einen Mann namens Elliot Rodger als "obersten Gentleman" gewürdigt. Dieser tötete im Jahr 2014 nahe der Universität Kalifornien Santa Barbara sechs Menschen und verletzte 13 weitere.

Minassian schrieb: 

Rekrut Minassian Infanterie 00010, bitte mit Sgt. 4chan sprechen. [...] Die Incel Rebellion hat bereits begonnen! Wir werden alle Chads und Stacys stürzen! Alle grüßen den Obersten Gentlemen Elliot Roger.

Zusammenhang mit Sympathien für "Männerrechtsbewegung"?

Foren wie 4chan gelten als Treffpunkt für unterschiedliche Arten von Internet-Trollen und sogenannte Shitlords - so nennen sich Personen, die offensiv sarkastische Memes gegen progressive politische Anliegen verbreiten. In einigen Gruppen geht es auch darum, Kritik an feministischen Ideen, aber auch Hass gegen Frauen auszutauschen. Ermittlern zufolge habe Rodger seine Tat damals als militanter Anhänger der "Männerrechtsbewegung" ausgeführt. Diese gehe beispielsweise davon aus, dass Frauen durch feministische Propaganda einer Gehirnwäsche unterzogen worden seien.

Bei seinem Erscheinen vor Gericht soll Minassian wenig Emotionen gezeigt haben. Der nächste Gerichtstermin soll in gut zwei Wochen stattfinden. 

(rt deutsch/dpa)

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