Nordamerika

US-Kongressabgeordneter: Waffen hätten Juden vor dem Holocaust retten können

Ein republikanischer Kongressabgeordneter hat sich in die Debatte über das US-Waffenrecht eingeschaltet, indem er behauptete, dass die Bewaffnung der Juden sie vor dem Holocaust gerettet haben könnte.
US-Kongressabgeordneter: Waffen hätten Juden vor dem Holocaust retten könnenQuelle: AFP

Der Abgeordnete Don Young wurde letzten Donnerstag in einem Rathaus in Juneau, Alaska gefragt, was lokale Regierungen tun könnten, um Massaker an amerikanischen High Schools zu verhindern.

"Wie viele Millionen Menschen wurden erschossen und getötet, weil sie unbewaffnet waren? Fünfzig Millionen in Russland. Wie viele Juden wurden in die Öfen gesteckt, weil sie unbewaffnet waren?", antwortete Young dem Publikum.

Dazu muss erwähnt werden, dass Young ein Vorstandsmitglied der National Rifle Association (NRA) ist. Einem Bericht der New York Times aus dem vergangenen Jahr zufolge hat Young während seiner gesamten Karriere über 245.000 Dollar von der NRA erhalten, was ihn zu einem der zehn größten Profiteure von finanzieller Unterstützung durch die NRA unter den Mitgliedern des Hauses macht.

Eine Aufnahme aus dem Rathaus wurde von Dimitri Shein zur Verfügung gestellt, einem Demokraten, der sich um Youngs Sitz bemüht und derjenige, der Young lautAlaska Public Media die Frage gestellt hat.

Youngs Äußerungen geben im Grunde die Position des Ministers für Wohnungswesen und Stadtentwicklung Ben Carson wieder, der bereits im Jahr 2015 behauptete, dass der Holocaust "stark eingegrenzt" worden wäre, wenn die Juden in Europa bewaffnet gewesen wären.

"Ich denke, dass die Wahrscheinlichkeit, dass Hitler seine Ziele hätte erreichen können, stark gesunken wäre, wenn das Volk bewaffnet gewesen wäre. Ich sage Ihnen, dass es einen Grund dafür gibt, warum diese diktatorischen Leute zuerst die Waffen wegnehmen", sagte Carson in einem CNN-Interviews. 

Die Anti-Defamation League, eine sich selbst als Menschenrechtsorganisation beschreibende, in New York ansässige Organisation, die gegen die Diskriminierung und Diffamierung von Juden eintritt, weist das Argument zurück, wonach Waffen den Holocaust, bei dem 6 Millionen Juden getötet wurden, hätten verhindern können.

"Es ist irre, zu behaupten, dass Schusswaffen in den Händen der wenigen deutschen Juden (etwa 214.000 Juden, die 1938 in Deutschland verblieben sind) den totalitären Angriff Nazi-Deutschlands hätten stoppen können, als die Armeen Polens, Frankreichs, Belgiens und zahlreicher anderer Länder vom Dritten Reich besiegt wurden", schrieb Jonathan Greenblatt, nationaler Direktor der Anti-Defamation League, im Jahr 2015 in der Huffington Post.

Einige Juden schafften es jedoch, während des Zweiten Weltkriegs an Waffen zu kommen und diese zu erheben. In Osteuropa sind Juden aus Ghettos geflohen, um Sabotage gegen deutsche Soldaten zu betreiben und einen Guerillakrieg gegen sie zu führen, so das United States Holocaust Memorial Museum.

Youngs Kommentare heizen die Debatte, die derzeit über das US-Waffenrecht geführt wird, weiter an. Viele fordern entschiedene politische Maßnahmen, was Waffen in Schulen angeht, nachdem am 14. Februar an einer Schule in Florida ein Blutbad angerichtet wurde. Ein ehemaliger Schüler, der 19-jährige Nikolas Cruz, erschoss in der Marjory Stoneman Douglas High School 17 Personen mit einem AK-15 Gewehr, das er legal erworben hatte.

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