Nordamerika

"Symbol der Bedrohung durch Kim": Trump würdigt nordkoreanischen Flüchtling in Rede an die Nation

US-Präsident Donald Trumps Rede zur Lage der Nation lauschte auch ein nordkoreanischer Flüchtling, der die Ehre hatte, in Nähe der First Lady Platz zu nehmen. UNICEF warnt derweil vor dem Hungertod zehntausender Kinder Nordkoreas als Folge der Sanktionen.
"Symbol der Bedrohung durch Kim": Trump würdigt nordkoreanischen Flüchtling in Rede an die Nation Quelle: Reuters © Jonathan Ernst

Ji Seong-ho fehlen eine Hand und ein Fuß, der nordkoreanische Flüchtling durfte während Trumps Rede unweit der First Lady Platz nehmen. Seine Gliedmaßen hatte ihm nicht das nordkoreanische Regierungsoberhaupt Kim Jong-un genommen, sondern ein Zug, der im Jahr 1996 über ihn hinwegrollte. Später wurde Ji, so Trump, wegen eines Besuchs in der Volksrepublik China durch die nordkoreanische Regierung gefoltert. Schließlich gelang ihm auf Krücken die Flucht über China und ein anderes südostasiatisches Land.

Donald Trump erklärte in seiner Rede über den nordkoreanischen Flüchtling: 

Heute lebt er in Seoul, wo er andere Überläufer rettet und nach Nordkorea das übermittelt, was das Regime am meisten fürchtet: die Wahrheit. Er hat ein neues Bein, aber Seong-ho, ich verstehe, dass Sie die Krücken als eine Erinnerung daran behalten, wie weit Sie gekommen sind. Ihre Aufopferung ist eine Inspiration für uns alle. 

Triumphal hielt Seong-ho, unter dem Applaus der Kongressmitglieder, seine Krücken in die Luft. 

Trump: 

Seong-hos Geschichte ist ein Zeugnis für die Sehnsüchte einer jeden menschlichen Seele, in Freiheit zu leben. 

Sanktionen: 60.000 nordkoreanischen Kindern droht 2018 der Hungertod 

Vor allem lässt aber der Wunsch, Armut und Hunger zu entgehen, Nordkoreaner das hohe Risiko der Flucht eingehen. Die direkte Flucht über die Grenze zwischen Nord- und Südkorea ist fast unmöglich. Eine Flucht führt in aller Regel über China und ein weiteres Drittland, bis sich die Möglichkeit ergibt, in Südkorea um Asyl zu bitten. China hat bis heute ein Auslieferungsabkommen mit Pjöngjang. Im Fall einer Rücksendung drohen den Geflüchteten hohe Strafen in ihrer Heimat und in vielen Fällen der Tod.

Jüngst unter dem Eindruck weiterer Atomtests verhängte zusätzliche Sanktionen sollen die nordkoreanischen Militärambitionen drosseln, treffen aber vor allem die Bevölkerung. UNICEF sagte am Dienstag, dass 60.000 Kindern in Nordkorea in diesem Jahr ein möglicher Hungertod drohe. Rund 200.000 seien akut unterernährt. Zwar sind Hilfslieferungen und humanitäre Einsätze von Sanktionen ausgenommen, aber viele Firmen scheuen den Verdacht, als Sanktionsbrecher dazustehen. Als Nothilfe für die hungernden Kinder Nordkoreas will UNICEF 16,5 Millionen Dollar bereitstellen. Die Hilfe stößt jedoch infolge der Sanktionen auf schwer überwindbare Hindernisse. 

Omar Abdi, der stellvertretende Direktor UNICEFs, erklärt:

Aber was passiert, ist, dass natürlich die Banken oder Firmen, die irgendwelche Güter bereitstellen oder Güter verschiffen, sehr vorsichtig sind. Sie wollen kein Risiko eingehen, später mit einem Sanktionsbruch in Verbindung gebracht zu werden. 

Treibstoffsanktionen treiben zudem die Lieferungskosten in die Höhe. Manuel Fontaine, Direktor der Nothilfeprogramme von UNICEF: 

Wir gehen davon aus, dass in diesem Jahr eines Tages rund 60.000 Kinder sehr stark unterernährt sein werden. Eine Unterernährung, die möglicherweise zum Tod führen kann. Es geht um Protein- und Kalorienmangel. 

Unweit von Ji Seong-ho saßen auch die Eltern und zwei Geschwister des verstorbenen Otto Warmbier, der bei einer Reise nach Nordkorea in Haft genommen wurde und sechs Tage nach seiner Freilassung in den USA verstarb. Er soll in Nordkorea ein politisches Poster entwendet haben. Im Jahr 2016 erhielt er dafür 15 Jahre Gefängnis mit Strafarbeit. Den Eltern Otto Warmbiers sagte Trump, sie seien Zeugen der nordkoreanischen Bedrohung, die sich gegen die ganze Welt richte. 

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