Nordamerika

"In Zeiten politischer Finsternis" – Zohran Mamdani wird erster muslimischer Bürgermeister New Yorks

Die New Yorker Wahlberechtigten sorgen für schlechte Stimmung im Oval Office. Mit Zohran Mamdani gewinnt ein Demokrat mit muslimischen Wurzeln die Bürgermeisterwahl der größten Stadt in den USA. Der 34-Jährige hat bereits bei den Vorwahlen gegen den Favoriten und ehemaligen Gouverneur Andrew Cuomo gewonnen.
"In Zeiten politischer Finsternis" – Zohran Mamdani wird erster muslimischer Bürgermeister New YorksQuelle: Gettyimages.ru © VIEW press / Kontributor

Es war kein politisches Erdbeben, jedoch eine unmissverständliche Richtungswahl seitens der multiethnischen Wählerschaft in New York. Mit Zohran Mamdani gelingt es nach vorläufigem Endergebnis dem ersten Muslim, in dieses Amt gewählt zu werden. Der Demokrat ist zudem der jüngste Bürgermeister der Metropole seit weit über hundert Jahren. In seiner Siegesrede zitiert Mamdani zu Beginn Eugene Debs, einen US-amerikanischen Sozialisten. In seiner Ansprache vor den Unterstützern attackierte er dann mehrfach den US-Präsidenten, der zuvor massiv gegen den Politiker mobilisierte. Einer der ersten erfreuten Gratulanten war Alex Soros.

Mehr als zwei Millionen Wähler gaben bei der Wahl am Dienstag in New York ihre Stimme ab – laut der Wahlkommission der Stadt ist dies die höchste Wahlbeteiligung bei einer Bürgermeisterwahl in New York seit dem Jahr 1969. Laut US-Medien, ausgehend den Angaben der Wahlbehörden, liegt der 34-Jährige bei den letzten Hochrechnungen uneinholbar mit 50,4 Prozent vor seinem unmittelbaren Konkurrenten Andrew Cuomo, der auf 41,6 Prozent kommt. Der republikanische Kandidat Curtis Sliwa kommt auf knapp über sieben Prozent. 

Ausgehend von den direkten, harten verbalen Attacken seitens des US-Präsidenten vor dem Wahltag – Trump hatte auf Truth Social wörtlich erklärt, dass jeder Jude, der für Mamdani stimmt, "ein dummer Mensch" sei – attackierte Mamdani nun den Präsidenten in seiner Siegesrede. Die erste Ansage an den Präsidenten lautete:

"So stoppen wir nicht nur Trump, sondern auch seinen Nachfolger. Also, Donald Trump, da ich weiß, dass Sie zuschauen, habe ich vier Worte für Sie: Drehen Sie die Lautstärke auf [Turn the volume up]."

Mamdani bezeichnet sich selbst als demokratischen Sozialisten. Weiter erklärte er wörtlich als Kampfansage an Trump und die Politik in Washington:

"In dieser Zeit politischer Finsternis wird New York das Licht sein. Hier glauben wir daran, für diejenigen einzustehen, die wir lieben, egal ob Sie ein Einwanderer sind, ein Mitglied der Transgender-Gemeinschaft, eine der vielen schwarzen Frauen, die Donald Trump aus einem Bundesamt entlassen hat, eine alleinerziehende Mutter, die immer noch darauf wartet, dass die Lebensmittelpreise sinken, oder jemand anderes, der mit dem Rücken zur Wand steht. Ihr Kampf ist auch unser Kampf."

Der rasante Aufstieg von Mamdani hat im gesamten US-politischen Spektrum für Aufsehen gesorgt. Einerseits motiviert er jüngere und progressive Wähler mit Wahlversprechen wie bezahlbarem Wohnraum und Vermögenssteuern. Andererseits wird er von Gemäßigten und Republikanern scharf kritisiert, die ihn wegen seiner populistischen sozialistischen Ansichten als "Kommunisten" bezeichnen. Als Eröffnungssatz zu Beginn der Siegesrede erfolgte ein Zitat vom US-amerikanischen Sozialisten Eugene Deb:

"Die Sonne mag heute Abend über unserer Stadt untergegangen sein, aber wie Eugene Debs einmal sagte: 'Ich sehe den Anbruch eines besseren Tages für die Menschheit.'"

In den sozialen Medien äußerte sich nach den Siegesmeldungen ein prominenter, kontrovers wahrgenommener Unterstützer von Mamdani. Alex Soros, der Sohn des Milliardärs und Philanthropen George Soros, schrieb:

"Ich bin so stolz, New Yorker zu sein! Der amerikanische Traum geht weiter!"

Der vorherige Bürgermeister, der Demokrat Eric Adams, war trotz eines Korruptionsskandals ebenfalls ins Rennen gegangen, zog dann seine Kandidatur aber wegen geringer Erfolgschancen zurück. Deutsche Schlagzeilen lauten nach dem Sieg des Demokraten:

  • Der Spiegel: Wahlsieger Mamdani sagt Trump den Kampf an
  • ARD-Tagesschau: Erklärter Trump-Gegner: Demokrat Mamdani gewinnt Bürgermeisterwahl in New York
  • FAZ: Zohran Mamdanis Erfolg ist eine Niederlage für Präsident Donald Trump
  • Bild: Polit-Beben in New York: Sozialist gewinnt Bürgermeisterwahl – Juden besorgt
  • N-tv: Mamdani ist nun Teil des "Bürgerkriegs" der US-Demokraten

In einer typischen direkten Intervention sprach sich US-Präsident Donald Trump im New Yorker Wahlkampf öffentlich für Andrew Cuomo aus – dem ehemaligen Gouverneur von New York (2011 bis 2021) und unabhängigen Kandidaten, der jedoch bereits die Vorwahlen der Demokraten gegen Mamdani verloren hatte. Trump drohte zudem damit, der Stadt Bundesmittel vorzuenthalten, sollte Mamdani gewinnen. Am Vorabend der Wahl erklärte er wörtlich:

"Wenn der kommunistische Kandidat Zohran Mamdani die Wahl zum Bürgermeister von New York City gewinnt, ist es höchst unwahrscheinlich, dass ich Bundesmittel bereitstellen werde ... außer dem erforderlichen Mindestbetrag."

Die Woche startete als unmissverständliche Kampfansage an die Trump-Politik. So gewannen die US-Demokraten nicht nur in New York, sondern setzten sich auch bei den Gouverneurswahlen in Virginia und New Jersey erfolgreich durch.

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