
Der charmante Rebell: Robert Redford mit 89 Jahren verstorben

Er war der schöne Mann der 1970er und einer jener Stars, die Hollywood wieder den Glanz verliehen, den es zwischenzeitig durch das Fernsehen verloren hatte. In seiner Schauspielkarriere finden sich Filme wie "Butch Cassidy und Sundance Kid", ein rebellischer Western; "Die drei Tage des Condors", ein CIA-kritischer Spionagethriller, die Verfilmung der Watergate-Affäre "Die Unbestechlichen" (die er mit produziert hatte) und die Literaturverfilmungen "Der Große Gatsby" oder "Out of Africa".
Aber Robert Redford war nicht nur Schauspieler, er war auch Produzent, und eines seiner kühnsten Projekte als Produzent war "Die Reise des jungen Che" im Jahr 2004, in dem er die Motorradreise des jungen Ernesto "Che" Guevara durch Lateinamerika zeigte, ehe dieser Fidel Castro begegnete und an der kubanischen Revolution teilnahm. Langfristig vielleicht einflussreicher, wenn auch bei weitem nicht so sichtbar wie die großen Kassenschlager, ist das Sundance Institute in Utah, und das Sundance Film Festival, das größte Filmfestival der USA für unabhängige Filme und der Anfangspunkt vieler Karrieren in der Filmindustrie. Sundance war ursprünglich ein Skigebiet in Utah, das er unter anderem mit seinen Einnahmen aus dem Film "Butch Cassidy und Sundance Kid" erwarb und in Sundance umbenannte.

Dort ist er jetzt auch im Alter vom 89 Jahren friedlich eingeschlafen. Zwei seiner vier Kinder haben ihn überlebt, sieben Enkel und zwei Urenkel. Redford, so heißt es im Nachruf des britischen Guardian, war "ein Rückschlag in die Ära von Douglas Fairbanks und Tyrone Power (...) absurd attraktiver Männer, deren Schönheit in irgendeiner Petrischale in Hollywood gezüchtet zu sein schien."
Im Verlauf seines langen Künstlerlebens holte er, sowohl als Schauspieler als auch als Produzent, so ziemlich alle Preise, die zu holen waren, vom Oscar über Emmys und den goldenen Löwen in Venedig bis zum französischen César. Sein letzter Auftritt auf der Leinwand war 2019 in der Comicverfilmung "Avengers Endgame."
"Wie Gary Cooper, Gregory Peck und Steve McQueen ging es bei Robert Redford nie darum, dass er eine besonders große Bandbreite als Schauspieler gehabt hätte, aber wenige konnten ihm in seiner Hochzeit als Filmstar das Wasser reichen," schreibt das Fachblatt Variety in seinem Nachruf.
Den hübschen, charmanten Rebellen hat er allerdings nicht nur gespielt – vor seiner Filmkarriere wurde er wegen Trunkenheit von der Uni geworfen, reiste dann nach Europa und lebte eine Zeit lang in Frankreich, Spanien und Italien. Im Alter von 23 begann er dann seine Schauspielkarriere in New York. Bei seinem Durchbruch als Sundance Kid war er bereits 33.
Schon 2008 spekulierte der Regisseur Sidney Pollack über sein Erbe:
"Es wird jene geben, die sich an ihn wegen unkonventioneller Filme wie 'Der Kandidat' oder 'Schussfahrt' erinnern. Es wird jene geben, die sich an ihn als große romantische Hauptrolle in Filmen wie 'So wie wir waren' erinnern. Es wird jene geben, die ihn für eine große Kraft bei der Entwicklung unabhängiger Filmemacher halten werden. Es wird jene geben, die sich an 'Eine ganz gewöhnliche Familie' als an ein beeindruckendes Regiedebut erinnern. Eines war er immer – schwer berechenbar. Ich denke, es bereitet ihm, auf eine perverse Art, Vergnügen, nicht das zu tun, was man von ihm erwartet."
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