
Arbeit bei RT war für mich "fast ein Nirwana" – Rick Sanchez in Interview mit Tucker Carlson

Am Montag hat der einstige Fox-Moderator Tucker Carlson ein Interview mit dem US-amerikanischen Journalisten und ehemaligen RT-Moderatoren Rick Sanchez auf X veröffentlicht.
Ab 2029 hatte Sanchez mit RT zusammengearbeitet, schließlich wurde er aber gezwungen, die Zusammenarbeit mit dem russischen Sender im vergangenen September zu beenden.
Im Gespräch mit Carlson erzählt Sanchez, dass er noch vor seiner Verabschiedung von RT "einen interessanten Anruf" von "einem alten Freund" bekommen habe, mit dem er früher bei den Medien zusammengearbeitet habe. "Er war Manager bei CNN. Er sagte: 'Ich rufe nur an, um Ihnen mitzuteilen, dass ich jetzt woanders arbeite. Ich bin nicht mehr bei den Nachrichten'."
Sein Bekannter habe gesagt, dass sich "viele Leute" an seinem neuen Arbeitsplatz für Sanchez' RT-Sendung interessiert hätten. "Sie mögen einige der Dinge nicht, die Sie sagen", habe sein Bekannter ihm mitgeteilt. Der "alte Freund" habe zwar nicht preisgegeben, wo genau er jetzt arbeitete, aber angedeutet, dass es sich um eine Regierungsbehörde handele – "eine Art US-Außenministerium".

"Wir könnten diese Leute als Gäste einladen und über alles Mögliche diskutieren", habe sein Bekannter gesagt. "Aber während des gesamten Gesprächs war er sehr ausweichend", berichtet Sanchez über das Telefonat und fügt hinzu, das Gespräch habe wie eine "Warnung oder eine Drohung" geklungen – oder "vielleicht beides".
Drei Wochen nach dem Telefonat sei Sanchez von der US-Regierung gezwungen worden, den Sender zu verlassen. Dies sei trotz der Tatsache geschehen, dass RT in den USA bereits verboten gewesen und Sanchez' Sendung nicht in den USA ausgestrahlt worden sei. Außerdem habe Sanchez selbst nicht direkt für RT gearbeitet, sondern bei einem anderen Unternehmen, das mit der Produktion der Sendung beauftragt gewesen sei.
"Die Biden-Administration hatte beschlossen, über das Amt zur Kontrolle von Auslandsvermögen, welches kontrolliert, welche Unternehmen in den USA existieren dürfen und welche nicht, den Ort zu schließen, an dem ich gearbeitet habe", so Sanchez. Er fügt hinzu, dass eine spezielle Vorschrift "zu verordnen schien, dass jeder US-Amerikaner, der für dieses Unternehmen arbeitet, ins Gefängnis geht oder eine Geldstrafe bekommt".
Sanchez kam in Kuba zur Welt. Noch während seiner Kindheit wanderten seine Eltern mit ihm in die USA aus. "Das ist passiert. Und das ist in den USA passiert. Und es tut weh, ein Mann zu sein, der in einem kommunistischen Land geboren wurde und sein ganzes Leben behauptet hat, dass wir so anders sind als der Rest der Welt, weil wir den Menschen erlauben, zu sagen und zu denken und zu arbeiten, wo sie wollen. Und plötzlich sagte man mir, ich könne nicht arbeiten oder denken oder sagen, was ich wolle", erzählt der Journalist weiter.
Auf die Frage über seine Erfahrung bei RT bezeichnet Sanchez diese als "fast ein Nirwana". Außerdem betont er, dass der Sender in Bezug auf die redaktionelle Freiheit von den Mainstream-Sendern nicht übertroffen worden sei. "Es war wirklich eine großartige Erfahrung, insbesondere im Vergleich zu dem, was ich in der Vergangenheit erlebt hatte. Im Allgemeinen haben sie sich nicht mit mir angelegt. Und als sie das taten, dann hatten wir ganz normale redaktionelle Auseinandersetzungen, wie sie in jeder Redaktion vorkommen und natürlich auch vorkommen sollten", betont Sanchez.
"Ich habe das gesamte Script meiner TV-Show geschrieben und niemand hat es sich angesehen, bis es auf Sendung ging. Wie finden Sie das?"
Mehr zum Thema – US-Journalist: "Trump könnte RT-Sanktionen innerhalb von zwei Wochen aufheben"
Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.