Nordamerika

Trump gegen Diversität: US-Museum sagt Ausstellungen schwarzer und LGBTQ+-Künstler ab 

Das Art Museum of the Americas in Washington hat zwei Ausstellungen wegen Trumps Vorgehen gegen Diversität abgesagt, berichtet die Zeitung The Art Newspaper. Die Institution sollte Ausstellungen über queere Identität und die afrikanische Diaspora in Amerika eröffnen.
Trump gegen Diversität: US-Museum sagt Ausstellungen schwarzer und LGBTQ+-Künstler ab © Win McNamee/Getty Images

Das Art Museum of the Americas (kurz AMA) in Washington hat zwei Ausstellungen abgesagt, die in diesem Monat eröffnet werden sollten, teilt die Zeitung The Art Newspaper am Mittwoch mit. Die Entscheidung erfolgte vor dem Hintergrund, dass US-Präsident Donald Trump Programme für Vielfalt, Gleichberechtigung und Inklusion (DEI) auf allen Regierungsebenen und bei Organisationen, die US-Mittel erhalten, abgeschafft hat.

Eine entsprechende Verordnung wurde am 4. Februar auf der Webseite des Weißen Hauses veröffentlicht. Trump hat den US-Außenminister Marco Rubio damit beauftragt, alle internationalen zwischenstaatlichen Organisationen, in denen die USA Mitglied sind und die sie unterstützen, zu überprüfen, um festzustellen, "welche Organisationen, Konventionen und Verträge den Interessen der Vereinigten Staaten zuwiderlaufen und ob diese Organisationen, Konventionen oder Verträge reformiert werden können." 

Cheryl D. Edwards, die Kuratorin der Ausstellung Before The Americas, erzählte dem Kunstnachrichtenportal Hyperallergic, dass die Museumsleitung sie am 10. Februar darüber informierte, dass die Trump-Administration die Ausstellung als "DEI-Programm und -Veranstaltung" eingestuft und die von der Biden-Administration vorgesehenen Mittel für die Ausstellung zurückgezogen habe. Edwards betonte, dass es in diesem Fall nicht um "die Beschaffung von Mitteln" gehe, sondern um "Diskriminierung aufgrund von Ethnie, Kaste und Klasse".

Die Ausstellung, die am 21. März eröffnet werden sollte, hätte Werke gezeigt, die dem Erbe von Migration, Kolonialismus und Vertreibung in afroamerikanischen, afrokaribischen und afrolateinischen Gemeinschaften gewidmet sind. Sie sollte 40 Werke von Künstlern der afrikanischen Diaspora in Amerika zeigen.

Die andere abgesagte AMA-Ausstellung unter dem Namen Nature's Wild With Andil Gosine sollte ebenfalls am 21. März eröffnet werden. Die Veranstaltung sollte sich auf ein Buch des kanadischen Künstlers Andil Gosine stützen, das den queeren Identitäten und dem Erbe des Kolonialismus in der Karibik gewidmet ist. 

Das AMA-Museum ist das älteste US-Museum für moderne und zeitgenössische lateinamerikanische und karibische Kunst.

Trumps Abbau von DEI-Programmen führte zur Schließung von Diversitätsbüros in der National Gallery of Art und der Smithsonian Institution.

The Art Newspaper weist darauf hin, dass die Absage der beiden Veranstaltungen zur möglichen Zensur und Selbstzensur kultureller Programme in den USA führen könnte, die historisch unterrepräsentierte Gemeinschaften in den Mittelpunkt stellen.

Das AMA-Museum wird von der Organisation Amerikanischer Staaten (OAS) betrieben, die sich für Entwicklung, Menschenrechte, Sicherheit und mehr auf dem amerikanischen Kontinent einsetzt. Die OAS wird durch die Unterstützung ihrer 34 Mitgliedsstaaten aus der gesamten Region finanziert. Nach Angaben der Zeitung The Guardianseien die USA mit 55 Millionen US-Dollar im Jahr 2024 ihr größter Geldgeber. 

Die Trump-Administration hat noch keinen neuen Leiter der US-Mission bei der OAS ernannt. Aber US-Außenminister Rubio hat bereits aktualisierte Aufgaben und Prioritäten für die Beteiligung der USA an der Organisation erklärt, darunter "die Beseitigung unserer Konzentration auf politische und kulturelle Ursachen, die zu Hause spaltend und im Ausland zutiefst unpopulär sind".

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