Nordamerika

Telegram-Chef Pawel Durow – Gibt es jetzt auch einen Haftbefehl vom FBI?

Nachdem der Telegram-Gründer und -Chef vor einigen Tagen auf freien Fuß gekommen war, jedoch Frankreich nicht verlassen darf, ist es wieder ruhiger um Pawel Durow geworden. Nun macht auf Telegram ein Haftbefehl gegen Durow die Runde, der angeblich vom FBI stammt.
Telegram-Chef Pawel Durow – Gibt es jetzt auch einen Haftbefehl vom FBI?Quelle: www.globallookpress.com © Pogiba Alexandra/news.ru

Auch wenn Pawel Durow, wie es den Anschein hat, momentan in Frankreich festsitzt, könnte ihm neues Unheil, diesmal aus den USA, drohen. Auf dem russischsprachigen Telegram-Kanal Golos Mordora wurde heute ein angeblicher Haftbefehl reproduziert, der vom US-amerikanischen FBI gegen Durow ausgestellt worden sein soll.

Wie es heißt, sei Durow auf die Fahndungsliste des FBI aufgenommen worden. Die Nachricht stützt sich auf ein Posting, das auf Twitter/X veröffentlicht wurde. Der X-Account Mr. Gear Geopolitics schreibt, dass Durow angeblich seit gestern auf der sogenannten "Most Wanted"-Liste des FBI stehe. Der Telegram-Gründer werde wegen "Behinderung der Justiz; Verschwörung zur Behinderung der Justiz; Verschwörung zur Geldwäsche" gesucht. Der Haftbefehl gegen Durow sei am 4. September vom Bezirksgericht von New York ausgestellt worden.

In einem Interview mit dem US-Journalisten Tucker Carlson hatte Durow bereits vor Monaten angedeutet, dass das FBI oder andere US-Regierungsstellen nach einer "Hintertür" im Code von Telegram suchten, um die Verschlüsselung des Messenger-Dienstes zu umgehen (RT DE berichtete).

Gleichzeitig mit Durow seien zwei weitere Personen – Andrew Torba und Christopher ("Chris") Pavlovski – in das Visier der US-Strafverfolgungsbehörden geraten. Torba ist der Erfinder des konservativen sozialen Netzwerks Gab, während Pavlovski der CEO des Portals Rumble ist, einer Videohosting-Site, deren Markenzeichen bisher die weitgehende Abwesenheit von Zensur ist. Die Haftbefehle wurden zudem wegen vermeintlicher "Verschwörung zum Betrug an den Vereinigten Staaten" ausgestellt.

Der Kurznachrichtendienst Gab hat seinen Sitz im US-amerikanischen Philadelphia (Pennsylvania), während Rumble im kanadischen Toronto beheimatet ist. Nach der Verhaftung Durows hatte Ende August auch Pavlovski eilends Europa verlassen (RT DE berichtete).

Bislang lassen sich die Meldungen über einen angeblichen Haftbefehl des FBI gegen Durow und/oder Pavlovski nicht überprüfen. Zur Stunde finden sich weder in den großen US-Medien noch bei Nachrichtenagenturen entsprechende Hinweise. Selbst das FBI schweigt sich noch (?) über den Fall aus – falls denn diese Haftbefehle überhaupt ausgestellt worden sind. Und recherchierbar ist auch ein entsprechender Eintrag beim FBI momentan nicht.

Direkt auf der "Most wanted"-Liste finden sich die Namen der Internet-Pioniere nicht, jedenfalls nicht online. Statt Durow listet das FBI sechs andere Russen auf – darunter angeblich fünf Militärgeheimdienstler und ein Zivilist. Daher bleibt abzuwarten, ob es sich bei den genannten Postings zu Durow und Pavlovski um Falschmeldungen handelt oder nicht.

Mehr zum ThemaWashington involviert? ‒ Musk äußert sich zu Rolle der USA bei Verhaftung von Durow

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.