Nordamerika

Donald Trump nominiert Senator J.D. Vance aus Ohio zum Vize-Präsidentenkandidaten

Donald Trump, der republikanische Kandidat für das Amt des US-Präsidenten bei den bevorstehenden Wahlen im November, hat J.D. Vance aus Ohio zu seinem möglichen Vizepräsidenten ernannt. Die Ankündigung erfolgte am ersten Tag der 'Republican National Convention' in Milwaukee, Wisconsin.
Donald Trump nominiert Senator J.D. Vance aus Ohio zum Vize-PräsidentenkandidatenQuelle: Gettyimages.ru © Chip Somodevilla / Staff

Einen Tag nach dem Attentatsversuch auf den Ex-Präsidenten Donald Trump, teilte dieser am ersten Tag des Parteikonvents der Republikaner im US-Bundesstaat mit, dass er James David "JD" Vance (Jahrgang 1984) zum offiziellen Vizekandidaten für die US-Präsidentschaftswahl im November erklärt. Vance ist derzeit der republikanische Senator von Ohio. In den Medien wird er vor allem im Rahmen seiner vorherigen Trump-Gegnerschaft und Abneigung vorgestellt. Zudem gilt er als ein "politischer Neuling", der erst im letzten Jahr in den US-Senat einzog.

Vor dem Start der republikanischen Parteiveranstaltung, dem mit Spannung erwarteten ersten Auftritt von Donald Trump nach dem Attentatsversuch vom 14. Juli, informierte dieser über seine Social-Media-Plattform Truth Social über seine Nominierungspläne. So schrieb Trump in seiner Mitteilung:

"Nach langem Überlegen und Nachdenken und unter Berücksichtigung der enormen Talente vieler anderer habe ich mich nun entschieden, dass die Person, die am besten für die Position des Vizepräsidenten der Vereinigten Staaten geeignet ist, Senator J.D. Vance aus dem großartigen Staat Ohio ist."

"JD" Vance ist derzeit der republikanische Senator von Ohio. Er wurde im Jahr 2022 gewählt, um den scheidenden GOP-Senator Rob Portman zu ersetzen. Nach seinem Highschool-Abschluss trat Vance in das US Marine Corps ein und diente als Kampfkorrespondent beim 2. Marineflugzeuggeschwader im Irak.

Unter schwierigen Familienverhältnissen erfolgte ein Jurastudium in Yale, wobei Vance im Jahr 2016 nationale Aufmerksamkeit erlangte durch seine autobiografischen Memoiren Hillbilly Elegy, in denen er über seine Kindheit und die Familienwerte der Amerikaner aus den Appalachen schreibt. Die Washington Post nannte ihn die "Stimme des Rust Belt" und bezog sich damit auf das ehemalige industrielle Kernland Amerikas, das den wirtschaftlichen Realitäten der Globalisierung zum Opfer fiel.

Trump erwähnte in seinem Posting explizit auch die biografische Buchveröffentlichung seines Kandidaten:

"J.D.'s Buch "Hillbilly Elegy" wurde ein großer Bestseller und ein Film, da es sich für die hart arbeitenden Männer und Frauen in unserem Land einsetzte. J.D. hat eine sehr erfolgreiche Geschäftskarriere in den Bereichen Technologie und Finanzen hinter sich und wird sich nun während des Wahlkampfes stark auf die Menschen konzentrieren, für die er so brillant gekämpft hat."

Die Biografie wurde Bestandteil einer Netflix-Serie. Im Jahr 2019 war Vance Mitbegründer des Unternehmens Narya Capital, dies mit finanzieller Unterstützung des Palantir und Paypal-Gründers Peter Thiel. Ein Politico-Artikel erklärt zu der Kooperation:

"Wie Thiels Firma Palantir wurde auch Narya nach einem fiktiven Objekt aus J.R.R. Tolkiens Herr der Ringe-Büchern benannt."

Thiel spendete im Jahr 2016 1,25 Millionen Dollar für Trumps Wahlkampf, als ein Großteil der Tech-Gelder aus dem Silicon-Valley an die demokratische Herausforderin Hillary Clinton ging. Zu dieser Zeit war Vance noch ein scharfer Kritiker Trumps, doch im Laufe der Jahre hat er seine politische Agenda modifiziert und inhaltlich angepasst, um letztendlich Trumps Unterstützung für das Senatsrennen zu erlangen. 

"Sehen Sie, ich habe mich in Donald Trump geirrt", teilte Vance letzten Monat gegenüber dem US-Sender Fox News mit. Und weiter:

"Wie viele andere Menschen habe ich Trump 2016 kritisiert. Und ich bitte die Leute, mich nicht auf der Grundlage dessen zu beurteilen, was ich 2016 gesagt habe. Ich habe nicht geglaubt, dass er ein guter Präsident sein würde. Er war ein großartiger Präsident, und das ist einer der Gründe, warum ich mich so sehr dafür einsetze, dass er eine zweite Amtszeit bekommt."

Vance galt aktuell im US-Senat als ein lautstarker Befürworter von Trumps Agenda und kritisierte unter anderem die Biden-Administration für die fortdauernde Finanzierung der Ukraine-Hilfe. Vance erklärte im April in der New York Times, dass die Regierung Biden "keinen brauchbaren Plan für die Ukrainer hat, um diesen Krieg zu gewinnen". Er wies auch darauf hin, dass den USA und ihren Verbündeten "die Kapazitäten fehlen, um die Menge an Waffen herzustellen, die die Ukraine braucht", und forderte Kiew auf, Frieden mit Moskau zu schließen.

Gegen 23.00 Uhr des gestrigen Abends wurde "JD" Vance auf dem Parteitag der Republikaner in Anwesenheit von Donald Trump offiziell formal zum Vizepräsidentschaftskandidaten bestimmt.

In einem X-Posting reagierte Bidens Social-Media-Team mit folgendem Text:

"Die Sache mit J.D. Vance ist so. Er redet großspurig über die arbeitenden Menschen. Aber jetzt wollen er und Trump die Steuern für Familien der Mittelschicht erhöhen und gleichzeitig weitere Steuersenkungen für die Reichen durchsetzen. Nun, das werde ich nicht zulassen."

Das Wahlkampfteam von Joe Biden bezeichnete Vance als einen "Extremisten". Vance werde, sollte Trump zum Präsidenten gewählt werden, die "extremen" politischen Pläne des Präsidentschaftskandidaten der Republikaner, Donald Trump, "ohne Rücksicht auf den Schaden für das amerikanische Volk" umsetzen. 

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