Nordamerika

Kanada: 4,1 Prozent aller Todesfälle im Jahr 2022 durch Sterbehilfe

Daten aus Kanada zeigen einen potenziell beunruhigenden Trend: Im Jahr 2022 waren mehr als 4 Prozent der Todesfälle im Land auf einen staatlich genehmigten Selbstmord zurückzuführen. Viele der Suizide wurden aus fragwürdigen Gründen genehmigt.
Kanada: 4,1 Prozent aller Todesfälle im Jahr 2022 durch SterbehilfeQuelle: www.globallookpress.com

Alan Nichols hatte eine Vorgeschichte mit Depressionen und anderen medizinischen Problemen, die jedoch nicht lebensbedrohlich waren. Als der 61-jährige Kanadier im Juni 2019 aus Angst vor Selbstmord ins Krankenhaus eingeliefert wurde, bat er seinen Bruder, ihn so schnell wie möglich "herauszuholen".

Innerhalb eines Monats stellte Nichols einen Antrag auf Sterbehilfe, und er wurde trotz der Bedenken seiner Familie und eines Krankenpflegers eingeschläfert.

In seinem Antrag auf Euthanasie wurde nur ein einziger Gesundheitszustand als Grund für seinen Sterbewunsch angegeben: Hörverlust.

Der Fall Nichols ist kein Einzelfall. Behindertenexperten sagen, dass in Kanada, dem Land mit den wohl freizügigsten Euthanasievorschriften der Welt, Menschen mit schweren Behinderungen auch dann getötet werden dürfen, wenn keine anderen medizinischen Gründe vorliegen.

Die Trudeau-Regierung ist sogar so weit gegangen, die staatliche Tötung von Säuglingen zu befürworten. Die kanadische Regierung hat im Rahmen des Programms "Medical Assistance in Dying" (MAID) sogar ein MAID-Malbuch für Kinder herausgegeben, um ihnen die sogenannten Vorzüge der staatlichen Euthanasie näherzubringen. Das Positionspapier "Medizinische Hilfe beim Sterben: Eine pädiatrische Sichtweise" fordert:

"Es ist ein Privileg und eine Verantwortung für Ärzte und Angehörige der Heilberufe, dafür zu sorgen, dass Neugeborene, Kinder und Jugendliche im Sterben den höchstmöglichen Standard an Pflege erhalten. Eine durchdachte, respektvolle und persönliche Herangehensweise an jede Situation am Ende des Lebens ist eine wesentliche und sich entwickelnde Pflicht der Pflege, und der Prozess sollte den einzigartigen sozialen, kulturellen und spirituellen Bedürfnissen jedes Patienten (und der Familie) entsprechen."

Nach neuen Daten, die von der kanadischen Regierung selbst veröffentlicht wurden, gingen 4,1 Prozent aller Todesfälle in Kanada im Jahr 2022 auf das MAID-Programm zurück. Die Webseite UnHerd schreibt:

"Im vergangenen Jahr waren 4,1 Prozent aller Todesfälle in Kanada auf MAID (Medizinische Hilfe beim Sterben) zurückzuführen, so das Gesundheitsministerium des Landes. Das bedeutet, dass im Jahr 2022 insgesamt 13.241 Menschen im Rahmen des kanadischen MAID-Programms gestorben sind, was einem Anstieg von 31 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht."

Diese Ergebnisse untermauern die Behauptung von MAID-Kritikern, das Programm sei zu freizügig geworden. Die kanadischen Bundesrichtlinien sehen vor, dass die Klienten eine schwere und unheilbare Krankheit haben müssen, einen freiwilligen Antrag auf medizinische Sterbehilfe stellen, der nicht auf Druck oder Einflussnahme von außen zurückzuführen ist, und dass sie eine informierte Zustimmung zur medizinischen Sterbehilfe geben müssen.

Gegen Ende des letzten Jahres wurde das Programm kritisiert, weil es Bürger aufgrund von Armut oder mangelnder medizinischer Versorgung mutmaßlich zum assistierten Suizid getrieben haben soll. Es wurde in diesem Zusammenhang über zwei Fälle berichtet, in denen mittellose Frauen, die an chronischen Krankheiten litten, erfolgreich einen Antrag auf Beendigung ihres Lebens gestellt hatten. An anderer Stelle wurden vier kanadische Militärveteranen angeblich von einem inzwischen suspendierten Sachbearbeiter der kanadischen Veteranenbehörde (Veterans Affairs Canada) "unter Druck gesetzt", sich für den medizinisch unterstützten Tod zu entscheiden.

Die Frage des assistierten Selbstmords ist nach wie vor ein weltweites Streitthema. Viele Kritiker behaupten, dass die überlasteten sozialen Gesundheitssysteme die Euthanasie unbedacht einsetzen, um die Belastung dieser verfallenden Systeme zu verringern. Während andere darauf bestehen, dass es sich einfach um eine humane Option für diejenigen handelt, die an ihrem Lebensende keine Aussicht mehr auf Besserung haben.

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